Unfall in Benrath Falkner und Falke stürzen in den Tod

Düsseldorf · Auf dem Gelände von Demag Cranes in Benrath ist es am Wochenende zu einem tragischen Unfall gekommen. Ein 55-jähriger Mann jagte dort mit einem Falken nach Tauben. Dabei stürzte er in einer Halle in die Tiefe. Um 1 Uhr fand die Polizei den Mann tot auf. Der tote Vogel hing an seinem Arm.

 Ein Wanderfalke auf dem Arm seines Falkners. Die Tiere jagen auf Industriegeländen, um dort Tauben zu vertreiben.

Ein Wanderfalke auf dem Arm seines Falkners. Die Tiere jagen auf Industriegeländen, um dort Tauben zu vertreiben.

Foto: Lothar Berns

Ein Jagdausflug endete in der Nacht zu Sonntag tödlich. Auf dem Firmengelände des Düsseldorfer Kranbauers Demag Cranes an der Forststraße in Benrath ist ein 55-jähriger Mann aus dem Kreis Euskirchen tot aufgefunden worden. Die Polizei geht nach ersten Ermittlungen von einem Unfall aus.

Am Samstagnachmittag war der erfahrene Falkner auf dem Firmengelände zur Jagd gegangen. Falkner und ihre Greifvögel werden dort eingesetzt, um Tauben aus den Hallen zu vertreiben. Um 22 Uhr sollte die Jagd beendet sein. Doch der 55-Jährige meldete sich nicht wie vereinbart beim Pförtner zurück. Drei Stunden lang warteten die Mitarbeiter auf die Rückkehr des Jägers. Doch er kam nicht. Das Industriegelände an der Forststraße ist sehr weitläufig und viele Hektar groß.

Die einzelnen Hallen, in denen am Tage Hafenkrane zusammengebaut werden, sind oft mehrere hundert Meter lang. Um 1 Uhr war die Beunruhigung der Mitarbeiter so groß, dass sie die Polizei verständigten. Mehrere Beamte durchsuchten daraufhin das Demag-Gelände. Schließlich fanden sie den Falkner auf dem Boden liegend in einer Halle. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. "Der Falkner hat im Bereich des Hallendachs mit seinem Tier gejagt und war aus bislang ungeklärter Ursache von dort aus mehrere Meter in die Tiefe gestürzt", sagte eine Pressesprecherin der Polizei auf Anfrage. "Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt es bisher nicht. Wir gehen von einem Arbeitsunfall aus", so die Sprecherin weiter.

Der Falke, der am Arm des 55-Jährigen angebunden war, wurde tot unter seinem Falkner gefunden. Nach Angaben eines Demag-Sprechers soll in den kommenden Tagen und Wochen nach möglichen Ursachen für den tragischen Unfall gesucht werden.

Besonders auf Firmengeländen, Friedhöfen oder Flughäfen ist die Jagd mit Greifvögeln noch verbreitet, weil dort keine Schusswaffen eingesetzt werden können. Falken oder Bussarde sollen dort vor allem Tauben jagen und dadurch dauerhaft vertreiben. Tauben und ihre Nester können in Industrieanlagen zu einer ernsthaften Gefahr werden, da sie in die laufenden Maschinen geraten und diese damit beschädigen können.

(RP/jco)
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