Studie Düsseldorf ist die langsamste Großstadt

Düsseldorf · Wie gut sind die verschiedenen öffentlichen Verkehrssysteme miteinander vernetzt und abgestimmt? Laut einer neuen Studie in Düsseldorf sehr schlecht.

 Die Verkehrsmittel (hier Busse) sind nicht gut vernetzt.

Die Verkehrsmittel (hier Busse) sind nicht gut vernetzt.

Foto: Thomas Bußkamp

In keiner deutschen Großstadt kommen die Menschen langsamer ans Ziel als in Düsseldorf. Das hat eine Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little (ADL) ermittelt, die die "Wirtschaftswoche" in ihrer neuesten Ausgabe veröffentlicht. Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt liegt bei der Verkehrsinfrastruktur unter 15 Städten im Deutschlandranking auf dem letzten Platz — noch hinter Dortmund, Duisburg, Essen und Köln.

Arthur D. Little hatte weltweit sogar 78 Metropolen auf ihre verkehrliche Vernetzung geprüft. Nirgendwo kommen Verkehrsteilnehmer innerhalb einer Metropole schneller und besser ans Ziel als in Hongkong. Von den 78 untersuchten Großstädten der Welt ist keine schneller und besser vernetzt als Hongkong, gefolgt von Amsterdam und London.

Von den 15 größten deutschen Städten brachte es nur das erstplatzierte München mit seinem Mobilitätskonzept auf akzeptable Leistungen. Die Stadt an der Isar schaffte es weltweit unter die Top Ten auf Platz neun. Beim separaten Deutschlandranking folgen auf den bayerischen Spitzenreiter Hamburg (2), Berlin (3), Stuttgart (4) und Leipzig (5). Schlusslichter sind die beiden großen Städte am Rhein: Köln als Vorletzter und Düsseldorf als Letzter.

Wichtiger Standortfaktor

Für die umfassende Studie zählten die Experten unter anderem die Angebote von Carsharing, Mietfahrrädern und Mobilitätskarten, bewerteten die Verkehrsstrategien der Städte, recherchierten den Marktanteil des Öffentlichen Nahverkehrs, das Tempo des Nahverkehrs sowie die Pendlerzeiten zur Arbeit.

Das Ranking der deutschen Großstädte wertete insgesamt elf Kategorien aus. Das allgemeine Fazit: Nirgendwo in Deutschland ist die komplette Vernetzung aller Verkehrsträger auch nur annähernd gelöst.

Schon heute gilt aber Mobilität als der mit Abstand wichtigste Standortfaktor für Investoren. Weltweit werden sich die Investitionen in städtische Mobilität laut Studie von heute rund 300 Milliarden Euro pro Jahr bis 2050 fast verdreifachen.

(RP/jco)
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