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Düsseldorf Gaskraftwerk ist genehmigt

Düsseldorf · Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Düsseldorf hat gestern den Bau der Anlage einstimmig genehmigt. Sie wird wahrscheinlich wegen ihrer Spitzentechnologie weltweit einzigartig sein. Die Stadt sieht darin eine Unterstützung ihres Klimakonzeptes.

Düsseldorf: Gaskraftwerk ist genehmigt
Foto: Stadtwerke Düsseldorf

Im zähen Ringen um die hohen Investitionen für ein neues, hocheffizientes Gaskraftwerk mit dem Mutterkonzern EnBW hat der Vorstand der Stadtwerke Düsseldorf sein Konzept durchsetzen können: Das Kraftwerk wird auf der Lausward im Hafen gebaut und soll ab 2016 Strom liefern. Das beschloss gestern einstimmig der Aufsichtsrat der Stadtwerke. Zuvor hatte schon der Aufsichtsrat von EnBW grünes Licht für das Kraftwerk gegeben.

Der lange Entscheidungsprozess hat auch eine gute Seite: Die Technik für hocheffiziente Gaskraftwerke wurde von den Herstellerfirmen weiter verfeinert. Deshalb wird das Düsseldorfer Kraftwerk wohl das weltweit modernste werden und ein Meilenstein für den Kraftwerksbau darstellen, heißt es in Fachkreisen. Vorbild ist das Gaskraftwerk im süddeutschen Irsching, dessen Hochleistungsturbine einen Wirkungsgrad von mehr als 60 Prozent für die Stromerzeugung hat. Der Wirkungsgrad könnte in der neuen Anlage der Landeshauptstadt noch einmal deutlich erhöht werden, heißt es in der Industrie. Der Wirkungsgrad des Düsseldorfer Kraftwerks liegt insgesamt noch sehr viel höher, weil die für die Stromerzeugung gewonnene Wärme nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung noch einmal für Fernheizung genutzt werden kann.

Je höher der Wirkungsgrad, desto besser ist auch die Wirtschaftlichkeit. Die Stadtwerke legen daher bei den Angeboten Wert auf Spitzentechnologie, allerdings auch zu bezahlbaren Preisen. So rechnet Hans-Peter Villis, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke und Vorstandsvorsitzender von EnBW, mit einem harten Wettbewerb zwischen den im Ausschreibungsverfahren verbliebenen Bietern: "Damit sich das neue Kraftwerk im Energiemarkt durchsetzen kann, sind die Anforderungen an die Lieferanten und an die Wirtschaftlichkeit im Anlagenbetrieb extrem hoch." Ursprünglich waren die Stadtwerke von Investitionen von 500 Millionen Euro ausgegangen.

Es hat sich aber inzwischen gezeigt, dass die Kosten etwa acht Prozent niedriger sein könnten. Die leistungsfähigen Gaskraftwerke gelten als Brückentechnologie für den Umbau zu einem umweltfreundlichen Energiesystem, weil sie schnell auf die Nachfrage am Strommarkt reagieren können. "Wir sind stolz darauf, mit dem Kraftwerke einen Beitrag zur Energiewende zu leisten", so Villis.

Düsseldorf ist froh über die Entscheidung, weil das neue Kraftwerk in das Klimaschutzkonzept der Stadt passt. "Ein hochmodernes Kraftwerk sichert nicht nur dauerhaft die Versorgungssicherheit, es verschafft uns auch vielfältige Handlungsoptionen für den Klimaschutz, etwa durch den Ausbau der umweltfreundlichen Fernwärme," erklärt OB Dirk Elbers. Aus diesen Gründen hatten sich alle Fraktionen des Rates für den Bau des Kraftwerks eingesetzt.

Es ist das Herzstück der Energiestrategie der Stadtwerke, so Vorstandsvorsitzender Udo Brockmeier. Dazu gehöre auch der massive Ausbau erneuerbarer Energien und die Nutzung von Abwärme der Industriebetriebe. Das Ziel sei eine Verminderung von CO2.

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