EnBW Breite Unterstützung für Kraftwerk

Düsseldorf · Vor der Beratung am Freitag im Aufsichtsrat über die etwa 500 Millionen Euro große Investition unterstreichen Stadt Düsseldorf, Landesregierung und Gewerkschaften die Notwendigkeit des Neubaus. Der Mutterkonzern EnBW hat sich noch nicht festgelegt.

Für ein neues, hocheffizientes Gas-Kraftwerk auf der Lausward gibt es im Rahmen der Energiewende keine Alternative. Darin ist sich der Vorstand der Stadtwerke mit der Stadt Düsseldorf und der Landesregierung einig. Wenn der Aufsichtsrat der Stadtwerke, der sich heute mit der 500 Millionen Euro hohen Investition befasst, das Kraftwerk ablehnen würde, dann "bleibt vom umfassenden Gesamtenergiekonzept der Stadtwerke für Düsseldorf nur Stückwerk übrig", sagte der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke Düsseldorf, Udo Brockmeier, nach einem Gespräch mit NRW-Umweltminister Johannes Remmel.

Der wiederum betonte, dass es keinen Plan B geben könne, weil nur ein Plan A möglich sei. Und Stadtdirektor Manfred Abrahams will sich als Vertreter des Anteilseigners Stadt Düsseldorf nicht mit einem Alternativplan befassen, "weil die Stadt davon ausgeht, dass das Kraftwerk gebaut wird", sagte er gestern auf einer energiepolitischen Tagung der Gewerkschaft Verdi.

Energiewende unterstützen

Die Frage nach Alternativen stellt sich, weil EnBW, der Mutterkonzern der Stadtwerke, zögert, der Investition für das Kraftwerk zuzustimmen. Es gibt noch keine endgültige Zusage. Als Grund sehen Fachleute der Branche die finanziell angespannte Lage von EnBW nach dem Ausstieg aus der Kernenergie und die hohen Kosten für einen raschen Ausbau von Stromerzeugung durch regenerative Energien.

Dabei entspricht ein hocheffizientes Kraftwerk mit einer Gas- und Dampfturbine (GuD) mit zusätzlicher Fernwärme-Versorgung zu den Erfordernissen der Energiewende, fasst Remmel die Ansicht der Fachleute zusammen. Es sei die beste Brückentechnologie, weil es umweltfreundlich ist, mit der Fernwärmeversorgung zusammen einen Wirkungsgrad von knapp 90 Prozent hat und als Ausgleich zu Versorgungslücken bei der Stromerzeugung durch regenerative Energien schnell hochgefahren werden kann.

"Die Stadtwerke haben aber den Blick nicht allein auf das Kraftwerk zur Stromerzeugung gerichtet, sondern auf ein umfassendes Energie-Konzept für die Stadt", erklärte Brockmeier. Dazu gehöre auch die Investition in regenerative Erzeugungsarten für Strom über die Stadtwerke-Tochter Grünwerke, die Möglichkeit, neue Stadtviertel wie beispielsweise das Vodafone-Gelände, mit Fernwärme zu versorgen oder zusammen mit Industrie-Unternehmen bei der Wärmegewinnung zusammenzuarbeiten.

Dieses Energiekonzept passt zum Klimaschutzprogramm der Stadt. Deshalb hat auch der Stadtrat sich in einer Resolution einstimmig für das neue Gaskraftwerk ausgesprochen. "Es passt zu einem energiepolitisch klaren Weg", sagte Abrahams. Und die Stadt werde die erzeugte Energie auch in den Markt bringen.

Auch Kunden der Stadtwerke sprechen sich laut Brockmeier für ein neues Kraftwerk aus. Er kann sich vorstellen, die Bindung an die Kunden zu verstärken durch einen Fonds, in den Bürger investieren können. Er könne nach der grundsätzlichen Investitionsentscheidung aufgelegt werden. Auch Beteiligungen von Unternehmen am Kraftwerk seien dann eine Option.

(RP)
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