Düsseldorf Gartenverein verklagt Ex-Kassierer

Düsseldorf · Rund vier Jahre nach seinem tiefen Griff in die Kasse des Kleingartenvereins "An der Freilichtbühne" am Südfriedhof ist der ehemalige Vereinskassierer (61) dafür vor dem Landgericht verklagt worden.

In einem Strafprozess waren vor zwei Jahren bereits acht Monate Bewährungsstrafe wegen Untreue gegen den geständigen Kassierer verhängt worden. Damals hatte er gelobt, den Schaden baldmöglichst zurückzuzahlen. Da aber nichts passierte, will der Verein sich jetzt das Restvermögen des Kassierers sichern, darunter eine Eigentumswohnung auf Rügen.

Sechs Jahre lang bis Ende 2010 hatte der Kleingärtner die Vereinskasse betreut. Als er dann aber arbeitslos wurde und seine Frau an Knochenkrebs erkrankte, zweigte er rund 25 000 Euro heimlich aus der Vereinskasse ab. Von seinem Gewissen geplagt, offenbarte er sich dann der Vereinsführung, verkaufte seine Gartenparzelle und konnte den Schaden so um rund 9000 Euro mindern. Auf den Rest warten die ehemaligen Vereinskollegen aber bis heute.

"Es gab Zeiten, da sind die Mitglieder beinahe Amok gelaufen deswegen", sagte der Vereinsanwalt gestern im Zivilprozess. Dort verlangt der Verein einen Zugriff auf die Eigentumswohnung des Ex-Kassierers. Denn weil der 61-Jährige die versprochene Rückzahlung schleifen ließ, sind seine früheren Gartenfreunde inzwischen mit ihrer Geduld am Ende. Auf ihre Klage hin soll seine Wohnung auf Rügen jetzt zwangsversteigert oder zumindest unter Zwangsverwaltung gestellt werden, damit die Mieterlöse durch Feriengäste in voller Höhe der geschröpften Vereinskasse zufließen können. Das Landgericht will am 6. Februar sein Urteil dazu verkünden.

(wuk)
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