Düsseldorf „Flingern-Süd braucht neue Buslinie“

Düsseldorf · Der Zulauf bei der mobilen Redaktion der Rheinischen Post am "Platz der Diakonie" am Samstag war groß. Die Düsseldorfer äußerten Wünsche wie eine neue Buslinie, barrierefreie Bürgersteige und eine Drogerie für Flingern.

Es gibt offenbar noch viel zu tun in Flingern-Süd: Hier fehlt ein Bus, der auch zum Zakk fährt, dort ein Bürgersteig, den man auch mit Rollator überwinden kann. Die Spielplätze könnten besser beaufsichtigt werden, vor allem müsste eine Drogerie in den Stadtteil: viele Wünsche, die RP-Leser am Samstag bei der mobilen Redaktion geäußert haben. Das RP-Team hatte sich vor die Versöhnungskirche am "Platz der Diakonie" gestellt. Die Gastgeber waren natürlich dabei: Adolf-Leopold Krebs vom Vorstand der Diakonie und Pfarrer Ulrich Kock-Blunk von der Versöhnungskirche. Beide öffneten sogar die puristisch gebaute Kirche und stellten sie den beeindruckten RP-Lesern vor.

Aber erst einmal ging es um die Defizite im Stadtteil: Lieselotte Wagemann lebt im Altenheim Wichern-Haus am Platz der Diakonie. Seitdem der Fußgängerüberweg von der Behrenstraße zur Wetterstraße vor einigen Jahren umgebaut worden ist, hat die 89-Jährige Probleme beim Überqueren der Straße: "Der Bordstein ist mittlerweile so hoch, dass ich mit dem Rollstuhl nicht den Gehweg hoch komme. Auch für ältere Menschen, die ohne Rollstuhl unterwegs sind, ist der Überweg schwierig." Irene Stengel (CDU) ist Bezirksvorsteherin. "Ich finde, durch Flingern-Süd sollte ein Bus fahren. Vom Platz der Diakonie haben die Leute einen langen Fußweg bis hin zur nächsten Straßenbahnhaltestelle. Auch von der Behrenstraße zur Birkenstraße durch den Tunnel zu gehen, ist besonders für Ältere zu weit", sagt Stengel.

Rosemarie Kormannshaus gefällt die neue Gestaltung des Platzes der Diakonie. "Der Platz ist sehr schön geworden. Mir gefällt es, dass er so offen ist", sagt sie. Beim B8-Center ist ihr dagegen aufgefallen, dass ein Auto nötig ist, um dort einzukaufen.

Jochen Molck leitet das Zakk an der Fichtenstraße. "Ich sehe die künftige Verkehrsanbindung von der Stadt zum Zakk ein wenig kritisch. Wenn der Bus nicht mehr bis vor unsere Tür fährt, sind wir ein wenig abgekapselt." Außerdem ist ihm aufgefallen, dass im Süden einige Ladenlokale leer stehen. "Die Stadt sollte sie für wenig Geld an Künstler vermieten, damit diese dort kleine Galerien und Ateliers eröffnen können", schlägt er vor. Luise Carson von der Bürgerinitiative Flingern-Süd legt sogar selbst Hand an, wenn mal Dreck auf den Straßen liegt. "Hier sollte mehr auf Sauberkeit geachtet werden", meint sie. Sie will sogar einen "Müll-Tourismus" entdeckt haben: Menschen, die von Container zu Container fahren, um ihr Altglas oder -papier in Massen loszuwerden und dann vieles einfach liegenlassen. Vorteile von Flingern-Süd seien eine gute Anbindung an den ÖPNV, die gute Versorgung mit Kitas und Schulen und den Diakonie-Angeboten. Sie fände es zudem gut, wenn es einen Streetworker gäbe, außerdem fehlen einige infrastrukturelle Angebote wie eben ein Drogeriemarkt. Dass außerdem die Sparkasse ihre Filiale an der Birkenstraße schließt, fanden sie und andere Damen am RP-Stand einfach schlecht. Viel Lob gab es für das Diakonie-Angebot des "Cafe Drüsch". Reiner Redlich, Anwohner der Albertstraße: "Dort trinke ich jeden Nachmittag einen Kaffee."

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