Düsseldorf Fleher Brücke: Anwohner hoffen auf Berlin

Düsseldorf · Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek hat der Fleher Bürger-Interessengemeinschaft (FB-I) zugesagt, sich auf Bundesebene für ihre Belange stark machen zu wollen.

 Die Fleher Brücke in Düsseldorf wird gerade saniert.

Die Fleher Brücke in Düsseldorf wird gerade saniert.

Foto: Andreas Bretz

"Wir werden uns schlaumachen, ob es ein Programm gibt, um eine Lärmschutzwand zu finanzieren", sagte der Politiker nach einem Ortstermin im Brückenumfeld. "Sollte es ein solches Programm geben, werden wir uns für eine Wand einsetzen."

Die Bürgerinitiative kämpft seit Jahren gegen den Verkehrslärm, der von der viel befahrenen Autobahnbrücke ausgeht. Ende Mai soll das Tempolimit — derzeit baustellenbedingt noch auf 80 gedrosselt — wieder auf 120 hoch gesetzt werden, da das Landesverkehrsministerium ein dauerhaftes Tempolimit auf der Brücke ablehnt.

"Die Regelung der Geschwindigkeit ist alleinige Sache des Landes", so Jarzombek. "Ich glaube aber sowieso nicht, dass ein niedrigeres Tempolimit allein die Anwohner glücklich und zufrieden machen würde."

Zielführender könne hingegen eine Lärmschutzwand sein. "Die wurde den Fleher Bürgern schon in den Siebzigern versprochen, als die Brücke gebaut wurde", sagt Initiativen-Sprecher Jürgen Borrmann.

Noch in einem Schreiben aus dem Juni 1989 des damaligen Rheinischen Autobahnamts (heute Landesbetrieb Straßen NRW) heißt es, dem Bundesverkehrsminister sei ein Entwurf einer Lärmschutzanlage an der Fleher Brücke zur Genehmigung vorgelegt worden.

"Die Westseite der A 46 erhält hiernach (zum Schutz des Ortsteils Flehe) eine 4 m hohe Lärmschutzwand, die beginnend etwa 400 m nördlich des Rheins, sich fortsetzt über die Rheinbrücke hinweg bis etwa 500 m südlich des Rheins", heißt es in dem Schrieb weiter.

Die vorgesehenen Gelder seien jedoch statt in die Lärmschutzwand in den Aufbau Ost geflossen, bemängelt Borrmann, der den gesammelten Schriftwechsel jetzt auch Jarzombek vorlegte, als dieser sich auf Einladung der Initiative in den Häusern von Anwohnern einen Eindruck von der Geräuschkulisse im Brückenumfeld verschaffte. "Es sieht in der Tat so aus, als hätten die Pläne seit damals brach gelegen", sagte der Bundestagsabgeordnete.

Am Mittwoch, 28. April, lädt die Initiative FB-I zu einer Bürger-Informationsveranstaltung mit politischen Gästen in den "Fleher Hof", Fleher Straße 254, ein. Wenige Tage später, am Montag, 3. Mai, soll es eine "Brücken-Demo" geben: Ab 18.45 Uhr wollen die Aktivisten auf der Brücke auf ihre Anliegen aufmerksam machen.

(RP)
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