Düsseldorf Ex-IDR-Chef kritisiert Geisels Dividenden-Politik

Düsseldorf · Die Entscheidung des Oberbürgermeisters, die Ausschüttung der Messe zu erhöhen, ist auf negative Resonanz gestoßen. Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) hatte sich über den Rat des Aufsichtsrats der Messe Düsseldorf hinweggesetzt und eine Dividendenzahlung von 17 Millionen anstelle der geplanten 6,5 Millionen Euro durchgesetzt. "Wenn man Geld, insbesondere überproportional, aus städtischen Töchtern saugt, dann schwächt man diese bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben, die letztlich dem Wohl der Stadt dienen", schrieb Heinrich Pröpper, Ex-Chef der Stadttochter IDR, in einer E-Mail an unsere Redaktion. Dass sich ein Oberbürgermeister nicht um den Beschluss des Aufsichtsrats schere, sei aber kein Novum, schreibt Pröpper. Auch Geisels Vorgänger Dirk Elbers (CDU) habe "sich zum Beispiel in der Hauptversammlung der IDR jährlich über die Empfehlung des Aufsichtsrats hinweggesetzt, 50 Prozent des Gewinns in der Firma zu belassen, einmal sogar gegen die Empfehlung seines damaligen Kämmerers". Lediglich der inzwischen verstorbene OB Joachim Erwin habe laut Pröpper "zur Bewältigung anstehender Projekte die Töchter über städtische Einlagen finanziell ausgelastet".

Der frühere Bankdirektor Siegfried Hildebrand hat sich derweil in einem offenen Brief an Messechef Werner Dornscheidt gewandt. Dornscheidt hatte laut Geisel nichts gegen die höhere Ausschüttung einzuwenden. "Ich kann mir ein solches Verhalten der Geschäftsführung nicht vorstellen", schreibt Hildebrandt in seinem Brief. Er gehe davon aus, dass der Hinweis des Oberbürgermeisters, den er in der RP gelesen habe, nicht stimme. "Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die Ausführungen in der Rheinischen Post dementieren würden", schreibt er an Dornscheidt.

(tb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort