Düsseldorf Düsseldorfer Finanzamt wird Thema im Landtag

Düsseldorf · Der SPD-Abgeordnete Markus Weske fragt nach, wie es mit dem maroden Gebäude an der Kruppstraße weitergeht.

Das Finanzamt-Gebäude an der Kruppstraße, in dem 770 Beschäftige arbeiten, beschäftigt jetzt auch den Landtag. Der Düsseldorfer SPD-Abgeordnete Markus Weske hat wegen des gestern veröffentlichten Berichts unserer Redaktion eine Anfrage an die Landesregierung eingereicht. Weske, Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses, wünscht einen Bericht zu Problemen und Plänen am 18. April. Dann trifft sich der Unterausschuss, der für den Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) zuständig ist, zur nächsten Sitzung. Weske verweist darauf, dass das Gebäude immer wieder für Ärger gesorgt habe, etwa durch ein undichtes Flachdach. Er will wissen, wie der BLB als Eigentümer weiter verfahren will. "Man hätte vorgewarnt sein können", meint Weske. Er will auch herausfinden, ob die Neustrukturierung des skandalgeschüttelten Landesbetriebs etwas gebracht hat.

Wie berichtet, wären an dem 1972 errichteten Gebäude umfangreiche Arbeiten nötig, falls man es noch längerfristig nutzen will. Die Rede ist von bis zu 90 Millionen Euro, ein Abriss steht daher offenbar im Raum. Und das, obwohl der BLB in den vergangenen Jahren noch neun Millionen Euro in die Instandhaltung investiert hatte. Die Oberfinanzdirektion NRW, die als Mieter beim BLB auftritt, hatte auf Anfrage unserer Redaktion mitgeteilt, es habe Investitionen in die Gebäudetechnik, den Brandschutz sowie Schadstoffsanierungen gegeben. Im Zuge dieser Arbeiten habe sich aber herausgestellt, dass weitere Sanierungsleistungen notwendig sind. Details nannte man nicht. Unter anderem hatte es Probleme mit eindringender Nässe gegeben, im Keller waren Akten verschimmelt.

Mitarbeiter beklagen einen miserablen Zustand ihres Arbeitsplatzes. In dem fünf- bis achtgeschossigen Komplex am Volksgarten sind die Finanzämter Düsseldorf-Süd, Düsseldorf-Mitte und das Finanzamt für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung untergebracht. Unter anderem wurden die Mitarbeiter gebeten, das Leitungswasser nicht mehr zu trinken, viele bringen nun Wasser zum Kaffeekochen mit. Wegen der laufenden Arbeiten ist der Besucherparkplatz nur eingeschränkt nutzbar.

Abgeschlossen ist hingegen die PCB-Sanierung. Das Gebäude war wie viele aus den 1970er Jahren mit dem Schadstoff belastet gewesen. Bis 2009 wurde das PCB entfernt, wie der damalige Finanzminister Norbert Walter-Borjans im Jahr 2016 in der Antwort auf eine Anfrage mitgeteilt hatte.

(arl)
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