Neuer Versuch Der Rasen am Kö-Graben hat Chancen

Düsseldorf · Die kleinen sattgrünen Rasenflächen am Kö-Graben lassen die Hoffnung keimen, dass die Uferböschung in der Grünachse der Prachtstraße bald in voller Länge ihr tristes Aussehen verliert.

 Die Versuchsflächen mit der bewässerten speziellen Rasenmischung heben sich deutlich vom übrigen kahlen Ufer ab.

Die Versuchsflächen mit der bewässerten speziellen Rasenmischung heben sich deutlich vom übrigen kahlen Ufer ab.

Foto: RP, Werner Gabriel

"Der Versuch, mit einer besonderen Samenmischung und einer intensiven Pflege Rasen am Ufer hochzuziehen, scheint erfolgreich zu sein. Jedenfalls stehen die Gräser seit dem Frühjahr dicht und gesund", berichtet Thomas Eberhardt-Köster, stellvertretender Leiter des Gartenamtes.

Streit um Reparaturkosten

Mit dem Aussäen von speziellen Mischungen wollten die Stadt und die Kö-Anlieger testen, ob der Graben wieder parkähnlich aussehen kann. Denn sie halten die kahlen Ufer für einen Schandfleck. Im Mai 2008 wurden deshalb auf kleineren Flächen an der Böschung in Höhe der Bastionstraße mehrere Rasenmischungen gesät, die unter den Platanen, die Schatten spenden und mit ihren Wurzeln den Gräsern Wasser wegnehmen, gut gedeihen sollten.

Doch die Natur spielte erst einmal nicht mit, der Rasenwuchs blieb spärlich. Erst ein besonderes Bewässerungssystem, das im Frühjahr 2009 installiert wurde, brachte dann einen Durchbruch. "Wir haben Tauchpumpen in den Kö-Graben gesetzt und unter der Grasnarbe Feuchtigkeitsfühler montiert. Sobald der Boden zu trocken ist, wird der Boden gewässert", erklärt Werner Schumann. Der Landschaftsarchitekt begleitet als Gutachter den Versuch. Diese Methode helfe offensichtlich dem Rasen zu gedeihen. Vor kurzem wurde deshalb auch auf der gegenüberliegenden östlichen Seite neu ausgesät.

Eine Entscheidung, ob der gesamte Kö-Graben nach dieser Methode bepflanzt und gepflegt wird, soll jedoch erst im Herbst fallen, "weil wir das Wachstum während aller Jahreszeiten beurteilen wollen", erklärt Eberhardt-Köster. Schließlich seien die Anfangs-Investitionen hoch. Und Gartenarbeiter müssten häufig die Rasenstücke kontrollieren, von Blättern und auch von Hundekot säubern. Die automatische Bewässerung mit Wasser aus dem Kö-Graben sei aber relativ preiswert, betont Gutachter Schumann.

Über das gute Zwischenergebnis ist Claus Franzen, Sprecher der Kö-Anlieger, erfreut: "Es ist das große Ziel, dass der Kö-Graben frisch und naturnah aussieht." Sollte der Versuch erfolgreich sein, müssten Gespräche mit der Stadt geführt werden, die gesamte Böschung neu zu bepflanzen. Bei der Entscheidung geht es vor allem um die Finanzierung. "Die Stadt muss in das Projekt einsteigen, die Kö-Anlieger können es allein nicht verwirklichen", sagt Franzen.

(RP)
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