Streit mit Vermieter Apollo: Vorwurf schädigt Varieté

Düsseldorf · Der Gründer des Apollo-Theaters und Betreiber des Varietés, Bernhard Paul, will die Anschuldigungen des Vermieters nicht länger auf sich sitzen lassen. "Die Behauptung, das Haus sei heruntergekommen, ist falsch und ist geschäftsschädigend", sagte Paul unserer Redaktion.

Die Geschichte des Apollo Varietés
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Foto: Apollo Varieté

Er erwägt, gegen diese Äußerungen rechtliche Schritte einzuleiten. Wenn potenzielle Besucher hörten, das Haus sei nicht in Ordnung, würden sie möglicherweise keine Karten kaufen, so Paul.

Die seit Jahren dauernden Auseinandersetzungen um Schäden und angeblich ausgebliebene Reparaturen im Theatergebäude unter der Kniebrücke sind jetzt Gegenstand eines Prozesses vor dem Landgericht. Der Vermieter will eine sofortige Kündigung des Mietvertrags durchsetzen. Der Vertrag läuft noch bis 2012, und "wir haben eine Option des Vertrags für weitere zehn Jahre", erklärte Paul.

Das Gericht will im September ein Urteil sprechen, bis dahin aber noch Mietunterlagen und Wartungsverträge prüfen. Seiner Einschätzung nach ist zwischen den Parteien nie geklärt worden, um welche Bereiche genau sich das Varieté kümmern muss.

Ein strittiger Fall ist beispielsweise die Klimaanlage. Sie war defekt. "Eigentlich hätten wir als Mieter nichts an dieser Anlage machen dürfen", erklärte Paul. Aber der Besucher wegen sei das Varieté in Vorleistung getreten und habe die Anlage in Ordnung gebracht. Insgesamt sei das Apollo-Varieté für Sanierungen mit 200.000 Euro in Vorlage getreten. Dieses Geld will Paul zurückfordern, notfalls auch mit einer Klage gegen den Vermieter.

"Ich bin ein Perfektionist und sorge deshalb dafür, dass das Theater picobello ist", erklärte Paul. Erst kürzlich sei daher der gesamte Teppichboden ausgetauscht worden, weil er nicht mehr schön ausgesehen habe. Die Anschuldigungen des Vermieters sind seiner Meinung nach nicht haltbar. Sollte der Mietvertrag dennoch vorzeitig gekündigt werden, müsse er eben das Varieté schließen. Ein andere Spielstätte gebe es in Düsseldorf nicht.

Das aber wäre für das kulturelle Düsseldorf ein Verlust, sagt der Vorsitzende des Kulturausschusses und Bürgermeister Friedrich Conzen (CDU): "Das Apollo ist ein High-Light in Düsseldorf, ein Varieté gehört zu einer kulturell lebendigen Stadt."

(RP)
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