Düsseldorf im Frankreich-Fieber Rotwein, Käse und 'savoir vivre'

Düsseldorf · 60.000 Besucher labten sich beim 9. Frankreichfest an Wein, Käse und Flammkuchen. Mit kleinen Konzerten im Rathaus-Innenhof, einer imposanten Gastro-Meile am Rheinufer und 140 Oldtimern auf dem Burgplatz lebte das "savoir vivre” drei Tage in Düsseldorf auf.

Frankreichfest 2017 in Düsseldorf: Fotos
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Das Frankreichfest in Düsseldorf 2017

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Foto: Endermann, Andreas

Der Mann flößt Vertrauen ein: In dunkelblauer, streng sitzender Paradeuniform schreitet Volker Hohagen über den Burgplatz. Wie ein Flic aus Paris sieht er aus. Doch statt Strafprotokolle zu verteilen, lächelt er milde den anderen Besuchern des 9. Frankreichfestes zu. Dabei muss der 56-Jährige nicht mal schauspielern: Von montags bis freitags ist er Oberkommissar bei der deutschen Polizei.

"Ich habe mir die Uniform schneidern lassen. Zuhause habe ich auch noch eine beige-farbene. Da sehe ich aus wie Louis de Funès als Gendarm aus St. Tropez”, erzählt der 56-Jährige aus Schwelm, der jedes Jahr zum Frankreichfest kommt. 60.000 Besucher waren diesmal dabei, um das "savoir vivre” auf dem Burgplatz und entlang der Rheinpromenade wie einen kleinen Kurzurlaub zu genießen.

140 Oldtimer auf dem Burgplatz

Generalkonsul Gilles Thibault nahm emotional Abschied vom Frankreichfest in Düsseldorf, bevor er nach Paris zurückkehrt. "Hier wird teilweise emotionaler gefeiert als in Frankreich selbst”, sagte er in Anerkennung für das Lebensgefühl am Rhein. Das blühte von Freitag bis gestern Nachmittag. Feiern und schlemmen konnten die Menschen an langen Tischen entlang der Rheinpromenade. Allein 22 Marktstände aus dem Nachbarland überzeugten mit Köstlichkeiten von provencalischen Maronen bis hin zu Gänseleberpastete aus Toulouse.

Die südfranzösische Stadt präsentierte sich schwerpunktmäßig am Rhein. Auch Bürgermeisterin Sonia Ruiz bummelte über den Burgplatz und in den Innenhof des Rathauses. Auf einer kleinen Bühne gaben dort Bands intime Konzerte, zum Beispiel "Rouge Baiser” mit Chanson-Klassikern und Frechem aus der jungen Musikszene Frankreichs. Hoch im Kurs: Weinseminare für den Wissensdurst der Großen und Kinderschminken für die Kleinen. Höhepunkt am Samstag war die Oldtimer-Rallye "Tour de Düsseldorf”.

140 französische Schätzchen vom DeDionBouton aus dem Jahr 1914 bis zum Renault Alpine der siebziger Jahre starteten von Düsseldorf aus auf eine 135 Kilometer lange Rundfahrt. Am Doppeldeckerbus der Rheinischen Post auf dem Burgplatz trudelten sie dann nachmittags alle wieder ein. Mehr oder weniger schnell ­ je nachdem, wie viele Jahre sie auf dem blechernen Buckel haben.

(RP)
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