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Düsseldorf Demo gegen Kürzungen von Ein-Euro-Jobs

Düsseldorf · Bei der Feier zum 25-jährigen Bestehen der "renatec GmbH" protestierten gestern Teilnehmer von Arbeitsintegrationsmaßnahmen gemeinsam mit fest angestellten Mitarbeitern. Im Zuge der Instrumentenreform der Bundesregierung werden bei dem Unternehmen der Diakonie verschiedene Projekte, die vor allem Langzeitarbeitslose in den Arbeitsalltag integrieren, gestrichen.

 Mitarbeiter der Renatec demonstrierten gestern vor der Berger Kirche in der Altstadt für den Erhalt ihrer Stellen.

Mitarbeiter der Renatec demonstrierten gestern vor der Berger Kirche in der Altstadt für den Erhalt ihrer Stellen.

Foto: thomas busskamp

"Diese Maßnahmen sind nötig, damit zum Beispiel psychisch Kranke, Behinderte, aber auch Menschen höheren Alters wieder integriert werden und eine neue Chance erhalten", sagte der Wortführer der Demo, Jochen Biecker, selbst seit Mai 2011 mit einem Ein-Euro-Job bei Renatec beschäftigt. "Dabei sind wir nicht gegen das Unternehmen Renatec – ganz im Gegenteil: Wir arbeiten gerne dort und wollen das auch weiterhin tun. Der Protest gilt der Instrumentenreform, die unseren Arbeitgeber zu diesen Kürzungen zwingt."

Trotz der Demonstration blieb die Stimmung friedlich, auch auf Seiten des Unternehmens. "25 Jahre Renatec heißt auch, sich 25 Jahre mit Beschlüssen der Politik zu befassen und das oft auf Kosten der Mitarbeiter. Dieser Beschluss ist wahrscheinlich einer der härtesten", sagt Pfarrer Thorsten Nolting, Vorstand der Diakonie. "Es ist absurd, dass gerade in diesem Bereich gekürzt wird und so viele Menschen einfach auf der Straße stehen sollen. Ich finde es gut, dass sich hier Gehör verschafft wird."

Auch André Schmidt, Geschäftsführer von Renatec, weiß um die Schwierigkeiten, die auf ihn zukommen: "Bei Renatec werden wir die 1800 bis 2000 solcher Stellen auf etwa 700 kürzen müssen", sagt er. "Da gibt es Grund zur Klage. Wir sprechen uns ganz klar gegen diese Kürzungen aus: Gerade Langzeitarbeitslose benötigen Maßnahmen wie diese, da sie auf dem ersten Arbeitsmarkt häufig gar keine direkte Chance bekommen."

(RP)
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