7. Forumstag „Vorsorge zu Lebzeiten“ der Rheinischen Post Das sollten sie schon zu Lebzeiten klären

Düsseldorf · Jeder weiß, dass das Sterben zum Leben gehört, aber es war, ist und wird wohl auch weiterhin ein Tabuthema bleiben. Deshalb stand der 7. Forumstag „Vorsorge zu Lebzeiten“ der Rheinischen Post auch unter dem Motto „Über den Tod haben wir nie gesprochen… bis wir mussten“.

 Steuerfachmann Ingo Jansen hielt einen Vortrag vor über 130 Besuchern im Konferenzzentrum der Rheinischen Post in Heerdt.

Steuerfachmann Ingo Jansen hielt einen Vortrag vor über 130 Besuchern im Konferenzzentrum der Rheinischen Post in Heerdt.

Foto: Endermann, Andreas (end)

„Es ist ein Thema, das weh tut“, konstatierte Alexandra Frederichs vom RP-Organisationsteam. „Deshalb haben wir versucht, einfühlsam und doch ohne übertriebene Emotionen Informationen aus vielen Gebieten kompakt zu übermitteln.“ So waren Bestatter und Friedhofsgärtner genauso vertreten wie Steuerberater, Hospizdienste, Vermögensberater, Rechtsanwälte und erstmalig auch die SOS-Kinderdörfer.

Dass das Lebensende durchaus ein Thema für die Lebenden ist, bewies der große Zuspruch im RP-Konferenzzentrum. „Die 135 Plätze waren schnell ausgebucht. Wir mussten schon fünf Wochen vor dem Forumstag die Anmeldung schließen, weil wir ausgebucht waren“, so Frederichs. Einzelgespräche mit dem Hospizverein Düsseldorf Nord waren beispielsweise stark gefragt. „Wir machen immer klar, dass wir keine Sterbebegleitung, sondern eine Lebensbegleitung machen“, stellt die Hospiz-Koordinatorin Bettina Kutzscher fest. „Mir ist klar geworden, wie viele Menschen alleine leben, die nicht wissen, wer sich um was kümmert, wenn etwas passiert.“ Auch dafür gab es den Forumstag.

Und es ging auch um Geld, um vererben und erben. Um Fragen wie: Ich bin alleinstehend, habe keine Kinder. Wie kann ich mit meinem Vermögen über den Tod hinaus Gutes tun? „Mit den SOS-Kinderdörfern wurde eine Option, Gutes zu tun, vorgestellt“, erläutert Verena Milasta von SOS-Kinderdörfer. Sie informierte auf dem Forumstag über längerfristige Spendenvorhaben und -bescheinigungen, beriet über Nachlassregelungen, gab Detailinformationen zu den SOS-Standorten und die Fördermöglichkeiten über die Hermann-Gmeiner-Stiftung.

Nach den acht Expertenvorträgen waren Fehlinformationen bereinigt, Zweifel ausgeräumt und neue Ziele fixiert. „Wenn man Klarheit hat, wo die Reise hingeht, wenn man vorgesorgt hat und weiß, dass die Angehörigen nicht belastet werden, gibt es oft ein hörbares Aufatmen“, so Milasta. „Wenn alles rund ums Sterben geregelt ist, kann man sich wieder dem Leben widmen. Das hilft.“

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