Düsseldorf Das Herz von Charly Meyer schlägt für Derendorf

Düsseldorf · Charly Meyer, Baas der Derendorfer Jonges, tritt bei der Jahresversammlung am 12. März nicht noch einmal als Vorsitzender an. Es sind gesundheitliche Gründe, die den 68-Jährigen veranlassen, auf das Amt zu verzichten. Seit Jahren geht Meyer offen mit seiner Krebserkrankung um. Doch die Krankheit hindert ihn nicht an seinen Aktivitäten. Operationen und Chemotherapien haben seinen Optimismus nicht gebrochen.

 Charly Meyer will mit seinen 68 Jahren nicht wieder Baas der Derendorfer Jonges sein, engagiert sich aber weiter für seine Herzens-Angelegenheiten.

Charly Meyer will mit seinen 68 Jahren nicht wieder Baas der Derendorfer Jonges sein, engagiert sich aber weiter für seine Herzens-Angelegenheiten.

Foto: End

"Ich will anderen krebskranken Menschen Mut machen", sagt er. Endgültig besiegt hat er den Krebs bis heute nicht: "Ich spüre, dass ich nicht mehr so kämpfen kann, resigniere aber nicht", sagt er. Obgleich in Schlesien geboren, bezeichnet sich Karl-Heinz Meyer – so heißt er offiziell, wird aber nur Charly genannt – als echter Düsseldorfer Jong, der an der Zietenstraße groß geworden ist. Seine Leidenschaft galt schon früh und gilt immer noch dem Fußball.

Er ist, sofern es seine Gesundheit zulässt, ein gern gesehener Gast bei Fortuna. Von Februar 2002 bis November 2004 lenkte er die Geschicke des Vereins – zu einer Zeit, als es den Fortunen nicht so gut ging und sie in der vierten Liga spielten. Präsident allerdings ließ sich Meyer nie nennen. Dafür ist er viel zu bescheiden. Sein Herz schlägt aber vor allem für Derendorf. Dem dortigen Ballverein trat er schon mit 16 Jahren bei.

Er setzte dank seiner guten Beziehungen dem großen Jugend-Turnier des BV04-Turnier seinen Stempel auf. "Ich hätte nie gedacht, in den 80er und 90er Jahren einmal selbst dafür als Turnierleiter verantwortlich sein", sagt er rückblickend, denn er hat dem Oster-Turnier internationale Bedeutung verschafft. Noch heute ist er bei jedem Turnier dabei."Bei den Derendorfer Jonges soll jetzt mal ein Jüngerer ran", sagt der pensionierte Landesverwaltungsdirektor, der fast zwölf Jahre die Jonges erfolgreich führte.

Waren sie bis dato nur ein Heimatverein, dessen Mitglieder sich einmal im Monat gemütlich zu ein paar Glas Alt trafen, so hat Meyer den Verein aus dem Stadtteil "politisiert". Nicht im Sinne von Parteipolitik, sondern er sensibilisierte die Heimatfreunde für kommunalpolitische Themen und Probleme in diesen Stadtteilen. Das Engagement reichte von Aktionen für den Erhalt des Golzheimer Friedhofs über die Pflege der Buscher Mühle bis zur Neugestaltung des großen Platzes der Schule an der Franklinstraße.

Meyer: "Ich gehe davon aus, dass mein Nachfolger diese Linie fortsetzt." Einen Wunschkandidaten hat er schon. Den Namen will er noch nicht preisgeben. "Ich muss da noch ein bisschen Überzeugungsarbeit leisten." Ein Thema wird ihm aber auch als Ex-Baas eine Herzensangelegenheit bleiben: der Marstallgiebel von Schloss Jägerhof. "Das ist ein Kleinod, um das viele Düsseldorf beneiden. Der muss wieder an die alte Stelle.

Ich hoffe, dass in den nächsten fünf Jahren die Finanzierung dafür gesichert werden kann."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort