Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser
EILMELDUNG
Warenhauskonzern: Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser

Mordkommission ermittelt in Düsseldorf 39-Jähriger soll Freundin aus dem Fenster gestoßen haben

Düsseldorf · An Ostermontag ist eine 24-Jährige in Düsseldorf aus dem Fenster gestürzt und hat sich schwer verletzt. Am Dienstag wurde ihr Lebensgefährte festgenommen. Der Verdacht: versuchter Mord.

Die Rethelstraße in Düsseldorf.

Die Rethelstraße in Düsseldorf.

Foto: Stefani Geilhausen

Sieben Meter tief ist am Morgen des zweiten Ostertages eine junge Frau aus dem Fenster ihrer Wohnung an der Rethelstraße gestürzt. Passanten alarmierten den Rettungsdienst, die schwer verletzte Frau konnte durch eine Notoperation gerettet werden.

Seit einigen Monaten bereits hatte die 24-Jährige, die aus Rumänien stammen soll, im zweiten Stock des gepflegten Mehrfamilienhauses an der Rethelstraße gewohnt, zusammen mit einem 39 Jahre alten Albaner. Eine Liebesbeziehung, die immer wieder auch von Gewalt geprägt war. Doch davon erfuhr die Polizei erst, als die 24-Jährige aus der Narkose erwachte und einem Arzt sagte: "Mein Freund hat mich aus dem Fenster geschubst." Der Arzt informierte die Polizei.

"Frühere Fälle von häuslicher Gewalt sind bei uns nicht angezeigt worden", sagte Polizeisprecherin Anja Kynast. Doch offenbar haben Ermittlungen der Mordkommission Rethel, die am Montagabend eingesetzt wurde, entsprechende Hinweise jetzt bestätigt. Demnach sollen die häufigen Auseinandersetzungen des Paares immer wieder in Gewalttaten ausgeartet sein.

Auch am Ostermontag habe es bereits am frühen Morgen Streit gegeben, sagte die 24-Jährige aus. Im Verlauf des Streits habe ihr Freund sie dann kurz vor acht Uhr aus dem geöffneten Fenster gestoßen.

Die Mordkommission nahm den Mann am Dienstagmorgen in seiner Wohnung fest. Er habe keinerlei Widerstand geleistet, sagte die Polizeisprecherin, aber er habe sich auch nicht zu den Vorwürfen äußern wollen. Auch zu den Drogen, die die Mordkommission bei der Durchsuchung der Wohnung sicherstellte, hat er bislang geschwiegen.
Staatsanwältin Britta Zur geht angesichts der Höhe, aus der die Frau zu Boden stürzte, von einem Tötungsversuch aus.

Der Mann muss sich zumindest darüber im Klaren gewesen sein, dass ein solcher Sturz zu tödlichen Verletzungen führen kann. Sie hat einen Haftbefehl wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag beantragt, der gestern Nachmittag im Amtsgericht erlassen wurde. Der 39-Jährige wartet nun in U-Haft auf die Anklage.

(SG)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort