Schweinegrippe Ausweich-Kita wird gemieden

Düsseldorf · Gerade mal ein Kind wurde am Montag von seinen Eltern ins Ausweichquartier für die bis zum 2. Juni geschlossene Kita an der Fuldaer Straße gebracht. Die Kindertagesstätte in Eller war in der vorigen Woche geschlossen worden, da zwei Kinder aus einer an Schweinegrippe erkrankten Familie sie besucht hatten, während sie schon infektiös waren.

Alles zur Schweinegrippe in Düsseldorf
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Foto: AP

34 Kinder müssen bis zum Ende der Inkubationszeit der neuen Grippe, bis zum 2. Juni, zu Hause bleiben. Etwa 50 andere Kinder, die wegen eines Erzieherstreiks an den entscheidenden beiden Tagen nicht in der Einrichtung waren, konnten seit gestern das Ausweichquartier besuchen. Nur eines kam.

Kein Imageschaden

"Warum die Kinder nicht in das Ausweichquartier im Bürgerhaus Eller gebracht werden, weiß ich nicht genau", sagt Jugendamtsleiter Johannes Horn. "Wahrscheinlich nehmen sich die Eltern selbst die Zeit oder bringen sie bei Verwandten unter." Einen Imageschaden für die städtische Einrichtung nach den Vorkommnissen fürchtet der Jugendamtsleiter nicht: "Die Kita ist eine Super-Einrichtung mit einem tollen Team und sehr beliebt bei den Eltern." Zudem könne man niemandem vorwerfen, dass er krank sei. "Das hätte auch mit normaler Grippe passieren können."

Sollten sich auch in den nächsten Tagen kaum Kinder in dem Ausweichquartier melden, würden die wenigen, die Betreuung brauchen, auf andere Kitas verteilt, so Jugenddezernent Burkhard Hintzsche.

Unterdessen gab es auch in den Räumen an der Fuldaer Straße viel zu tun: Während zwei Erzieherinnen das Kind betreuten, räumten die drei noch verbliebenen Kolleginnen die Möbel, das Büro und die Gruppenräume wieder ein. Ein kleines Team nur, denn sechs Kolleginnen sind wegen des Infektionsrisikos beurlaubt — auch sie hatten mit dem infizierten Mädchen zu tun. Die komplette Kita war am Donnerstag desinfiziert worden; das Spielzeug wird eingelagert, bis das Virus unschädlich ist.

Der erkrankten Familie, einer 43-jährigen Mutter, dem 40-jährigen Vater und einer der beiden Töchter (6), die nach einer USA-Reise erkrankt waren, geht es laut dem Mediziner Dieter Häussinger von der Klinik für Infektiologie der Uniklinik weiter gut. "Die Eltern und ihre sechsjährige Tochter müssen insgesamt zehn Tage bleiben wegen des Ansteckungsrisikos. Dann sehen wir weiter." Die zweite Tochter (4) und eine möglicherweise angesteckte Tante sind vorsichtshalber weiter zur Beobachtung in der Uniklinik, bis auch bei ihnen die Inkubationszeit verstrichen ist.

(RP)
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