Düsseldorf Alle 87 Minuten eine Unfallflucht in Düsseldorf

Düsseldorf · Fast überall steigt die Anzahl der Fahrerflüchtigen. Viele Fälle kann die Polizei allerdings aufklären. So liegt die Aufklärungsquote in fast allen 396 Gemeinden und Städten in NRW bei durchschnittlich 50 Prozent.

In Mönchengladbach flüchten im Schnitt fünf Fahrer pro Tag nach einem Verkehrsunfall. "Das ist eine Zahl, die uns sehr bedrückt, und die uns zeigt, dass die Verkehrsdisziplin nachlässt", sagt Dirk Hoff, Leiter der Verkehrsdirektion. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Unfallfluchten mit Sachschaden in 2014 um 4,5 Prozent. Auch in Krefeld ist die Zahl der Unfallfluchten deutlich steigend. Meldete die Polizei dort 2012 noch 1401 dieser Delikte, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 1666. Auf neuem Rekordhoch sind die Delikte auch in Düsseldorf. In der Landeshauptstadt wurde im vergangenen Jahr alle 87 Minuten eine Fahrerflucht begangen. Die Zahl stieg von 1215 (2012) auf 1317 im Jahr 2014.

Einen deutlichen Anstieg meldete die Polizei auch im Kreis Viersen. Um 8,7 Prozent hat sich dort die Zahl der Verkehrsunfallfluchten im vergangenen Jahr erhöht; von 1642 Unfallfluchten im Jahr 2013 auf 1785 im Jahr 2014.

Im Kreis Mettmann flüchteten 3086 Personen nach einem Verkehrsunfall von der Unfallstelle. Etwa bei jedem vierten Verkehrsunfall entfernte sich ein Beteiligter unerlaubt vom Unfallort. Im Oberbergischen Kreis (OBK), zu dem Radevormwald und Hückeswagen gehören, gab es im vergangenen Jahr kreisweit 1346 Fahrerfluchten (mit fünf Schwerverletzten und 67 Leichtverletzten), 2013 waren es 1280 (mit 14 Schwerverletzten und 53 Leichtverletzten). Aufgeklärt wurden im Oberbergischen Kreis im vergangenen Jahr 731 Fluchten. Im Kreis Wesel meldete die Polizei 2777 Unfallfluchten. In Hilden ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent gestiegen. Demnach flüchteten dort 3 086 Personen nach einem Verkehrsunfall von der Unfallstelle, das heißt, bei etwa jedem vierten Zusammenstoß.

Bis auf eine Ausnahme stiegen auch im Bergischen die Zahlen. Solingen meldete 1238 (plus 5,5 Prozent) Flüchtige, Wuppertal 2925 (plus 3,2 Prozent). Nur Remscheid verzeichnete einen leichten Rückgang von 770 Fällen auf 767 im vergangenen Jahr.

Erfreulich ist trotz der fast überall steigenden Zahlen, dass die Polizei viele Fälle mit Sachschaden aufklären kann. So liegt die Aufklärungsquote in fast allen 396 Gemeinden und Städten in NRW bei durchschnittlich 50 Prozent - in einigen Kommunen und Kreisen sogar deutlich höher. Noch mehr Fälle werden bei Fahrerfluchten mit Verletzten und Todesopfern aufgeklärt. Dabei liegt der Landesdurchschnitt bei 66 Prozent - in Gladbach (76,2 Prozent) werden besonders viele Fälle aufgeklärt. "Meistens sind es Zeugen, die zur Aufklärung beitragen", sagt Peter Opdensteinen, Direktionsleiter Verkehr der Kreispolizeibehörde Viersen.

(csh//RP)
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