Dormagen Streit um überfüllte Schulbusse

Dormagen · Zu Kapazitätsengpässen beim Schulbus kam es zu Beginn des Schuljahres in Hackenbroich. SVGD-Chef Ulrich Pfister klagt über fehlende Informationen zu geänderten Stundenplänen. Schulleiter Alois Moritz weist die Kritik von sich.

 Auch gestern holte der Schulbus die Kinder und Jugendlichen an Realschule und Leibniz-Gymnasium in Hackenbroich ab. Zuletzt gab es Abstimmungsschwierigkeiten.

Auch gestern holte der Schulbus die Kinder und Jugendlichen an Realschule und Leibniz-Gymnasium in Hackenbroich ab. Zuletzt gab es Abstimmungsschwierigkeiten.

Foto: h. jazyk

Dr. Geldmacher-Straße, gestern zwischen 13.20 und 13.30 Uhr: Eine Gruppe Schüler marschiert auf den blau-weißen Schulbus zu und verschwindet darin. Wenig später schluckt der Bus noch einige Nachzügler. Keine Hektik, kein Gedränge. Ein ganz normaler Freitag, der sich von einem ganz normalen Dienstag nicht unterscheidet. Meint Alois Moritz, Leiter der Realschule Hackenbroich. "Freitag ist wie Dienstag früher Schulschluss", sagt Moritz.

"Hängen im Schacht"

Für Ulrich Pfister, Chef der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft, sind der Dienstag und der Freitag keinesfalls vergleichbar. "Die Realschule hat ihren Schulschluss schon nach der sechsten Stunde von Mittwoch auf Dienstag verschoben", klagt Pfister. Das Problem: Auch das Leibniz-Gymnasium macht dienstags nach der sechsten Stunde Schluss. Zwei Schulen, ein Unterrichtsende: "Da war erstmal Hängen im Schacht", sagt Pfister. Insbesondere zu Beginn des Schuljahres sei es zu Kapazitätsengpässen mit dem Schulbus gekommen, zahlreiche Eltern hätten sich beschwert.

Der SVGD-Chef ärgert sich, dass für die Stundenplan-Änderung die SVGD haftbar gemacht werde: "Wir sind die Deppen, die den Busverkehr nicht auf die Reihe kriegen, werden aber über Stundenplan-Änderungen nicht informiert." 1,4 Millionen Euro gibt die SVGD für den Busverkehr aus, 20 bis 30 Linien seien für die Schüler im Einsatz, von Hackenbroich im Süden, bis Knechtsteden oder der Gesamtschule Nievenheim im Norden. Mehr Busse könnten aus finanziellen Gründen nicht zur Verfügung gestellt werden — zumal bei gleichbleibenden Schülerzahlen.

Organisiert wird das System vom Unternehmen Busverkehr Rheinland (BVR) in Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt. Laut Aussage von Schulleiter Alois Moritz hat sich die Situation inzwischen beruhigt. Der BVR habe wohl die Busordnung umgestellt. Die Kritik weist er von sich: "Wir haben die Stadt über die Stundenplanänderung informiert, da hat es wohl ein Problem beim Datenverkehr gegeben." Auch für die Änderung des Stundenplans hat der Schulleiter eine Begründung.

Es sei Vorgabe von Schulaufsicht und Ministerium, dass die Schüler dienstags die Möglichkeit haben sollten, den Konfirmandenunterricht zu besuchen, deshalb gebe es keinen Nachmittagsunterricht. Betroffen seien in der Regel die Klassen sieben und acht, zum Teil auch Schüler der sechsten Klasse. Neu seien die Abstimmungsschwierigkeiten mit dem Schulbusverkehr nicht. "Zum Schulbeginn nach den Sommerferien gibt es jedes Jahr Probleme", sagt Alois Moritz, nun erfolge die Feinplanung.

(NGZ/rl)
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