Dormagen Stadt montiert bis 2014 rund 70 Abfalleimer ab

Dormagen · Mehr als 1000 Abfallkörbe gibt es im öffentlichen Raum in Dormagen. Da vor allem die abgelegenen Exemplare ignoriert werden, werden sie demontiert. Die ungewöhnliche Strategie hat Erfolg, sagt die Stadt.

Dormagen: Stadt montiert bis 2014 rund 70 Abfalleimer ab
Foto: Linda Hammer

Erst vor kurzem ist die Zahl der Müllkörbe in Dormagen um drei gestiegen. Vor dem Busbahnhof am Bahnhof wurden drei neue Exemplare installiert. Ein seltenes Bild, denn die Stadt ist darum bemüht, überflüssige Müllbehälter abzubauen. In diesem Jahr werden beziehungsweise wurden insgesamt 50 Körbe abgebaut, die in der freien Landschaft und an Orten stehen, die nicht an städtische Grünflächen angrenzen, wie aus dem Wirtschaftsplan der Technischen Betriebe Dormagen (TBD) für 2013 hervorgeht. "Im nächsten Jahr wollen wir noch mal 20 abbauen", sagt Franz Picker, Leiter des städtischen Bauhofs.

Mit dem Abbau der Müllbehälter will die Stadt einerseits Kosten sparen und andererseits — was paradox klingen mag — den Müll reduzieren. Denn gerade an entlegenen Stellen sei der Abfall oftmals einfach neben den Eimer geworfen worden oder aber Leute hätten die Abgeschiedenheit genutzt, um illegal Unrat zu entsorgen.

"Nach dem Abbau haben wir die Erfahrung gemacht, dass an vielen Orten, wo vorher ein Mülleimer stand, kein Abfall mehr lag", sagt Franz Picker. Der Anfang wurde im Frühjahr 2012 gemacht, als versuchsweise Mülleimer entlang des Holzweges und rund um die Zonser Heide abgebaut wurden. Auch einzelne Behälter in reinen Wohngebieten wurden demontiert. Diese Strategie soll fortgeführt werden, so Picker. An belebten Orten wie der Kölner Straße werde die Zahl der Mülleimer nicht reduziert.

Der Hintergrund dieses Vorgehens ist, dass gerade die Kosten für das Entleeren einzelner abgelegener Mülleimer besonders hoch sind, da die Anfahrtswege lang sind. Wie hoch die Ausgaben für die Entleerung der rund 1000 öffentlichen Mülleimer sind, lässt sich nicht exakt sagen, da es verschiedene Zuständigkeiten gibt. Der Großteil der städtischen Mülleimer, die sich auf Grünanlagen und Spielplätzen befinden, wird von den TBD betreut. Ihre Zahl schätzt Franz Picker auf rund 500. Die Mülleimer an öffentlichen Straßen liegen wiederum im Zuständigkeitsbereich des Steueramts, ihre Zahl beträgt 279. Der Rest verteilt sich auf die Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD), die sich um die Behälter an den Bushaltestellen kümmert, sowie die Schulen, die für die Eimer auf ihrem Gelände verantwortlich sind. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilte, bezahlt das Steueramt knapp fünf Euro für die Leerung eines Mülleimers an die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN). Wie oft der Müll abgeholt wird, hängt von dem Standort ab. Ein Korb an der Kölner Straße wird häufiger geleert als einer an einem abgelegenen Spielplatz.

Generell gelte, dass die Stadt es den Bürgern so einfach wie möglichen machen möchte, Müll zu entsorgen, sagt Stadtsprecher Harald Schlimgen: "Als Stadt setzten wir auf den Service-Charakter." Wichtig sei auch das Engagement der Bürger, das in Dormagen vorbildlich sei. Erst gestern habe sich bei der Stadt der zehnte Pate für die Sauberhaft-Aktion gemeldet. Die Freiwilligen erklären sich dazu bereit, einen von ihnen ausgewählten Ort sauber zu halten.

(NGZ)
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