Streitthema in Dormagen Kunstrasenplätze brauchen Zeit

Dormagen · Die Stadt will sich beim Bau der Spielfelder nicht unter Druck setzen lassen.

 Rheinwacht Stürzelberg kann inzwischen auf Kunstrasen spielen, andere Vereine warten noch drauf.

Rheinwacht Stürzelberg kann inzwischen auf Kunstrasen spielen, andere Vereine warten noch drauf.

Foto: Stefan Schneider

Der Wunsch ist nachvollziehbar und wird sicher nicht nur von der Zentrumsfraktion gehegt: Es wäre schön, wenn es mit der Umwandlung von Tennen- in Kunstrasenplätze in Dormagen schneller ginge. Dass die Realität anders aussieht, wurde in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses deutlich. Dort wurde der Antrag des Zentrums, in den Jahren 2019 und 2020 jeweils zwei Kunstrasenspielfelder fertig zu stellen, gegen die Stimme von Zentrumsvertreter Olaf Temp und bei einer Enthaltung (Karlheinz Meyer von der FDP) mit großer Mehrheit abgelehnt.

Das Zentrum hatte gefordert, 2019 die Felder in Horrem und in Delhoven anzulegen, 2020 dann die Kunstrasenplätze in Gohr und in Hackenbroich. Durch die Pflegeverträge mit den Vereinen könne auf diese Weise auch ein Teil der laufenden Kosten für den städtischen Eigenbetrieb früher gesenkt werden.

Die meisten Politiker stärkten mit ihrem Votum indes der Stadtverwaltung den Rücken, für die die Beigeordnete Tanja Gaspers sich zuvor klipp und klar gegen das Anliegen einer Beschleunigung beim Kunstrasenplatzbau ausgesprochen hatte. Gaspers hatte sich dabei unter anderem auf eine Passage im Zentrumsantrag bezogen,in der es sinngemäß hieß: Dass es möglich sei, jeweils zwei Plätze in einem Jahr umzubauen, hätten jüngst die Beispiele in Delrath und Stürzelberg gezeigt. Dies sei eine Sondersituation gewesen, die sich ungewollt ergeben habe, argumentierte Gaspers: „Das war ein Kraftakt. Daraus kann man auf keinen Fall ableiten, dass wir jetzt jedes Jahr zwei Kunstrasenplätze verwirklichen können.“ Stattdessen halte sich die Stadt auch weiterhin an den Plan, der mit den Vereinen vereinbart worden sei.

Da half es auch nichts, dass Karlheinz Meyer von der FDP dem Kollegen Temp vom Zentrum zunächst beigesprungen war. „Auch die FDP will, dass zwei Plätze pro Jahr ertüchtigt werden“, hatte Meyer gesagt und von Gaspers genauere Informationen über den zeitlichen Aufwand dafür verlangt. „Wir kümmern uns nicht nur um den Neubau von Kunstrasenplätzen“, hatte die Beigeordnete daraufhin entgegnet. Es gebe viele weitere Aufgaben im Sportbereich, die die Verwaltung zu erledigen habe.

So sah das auch Andreas Buchartz von der CDU, der das Zentrum kritisierte: „Für uns ist das ein Show-Antrag, der die Verwaltung überfordert.“

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