Jugendhilfezentrum Musik als fünfte Säule im Raphaelshaus

Dormagen · Zu Erlebnis-, Tier-, Zirkus- und Religionspädagogik kommt nun der musische Bereich hinzu.

 Chorsängerin Janine mit Marco Gillrath und Horst Herbertz (r.).

Chorsängerin Janine mit Marco Gillrath und Horst Herbertz (r.).

Foto: Georg Salzburg

Im ungenutzten Raum, in dem vorher die Nachmittagsbetreuung der Raphaelschule untergebracht war, und in einem freien Nebenraum ist nun ein neuer Musikraum für das Jugendhilfezentrum Raphaelshaus entstanden. „Wir möchten damit die musischen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen noch mehr fördern“, erklärt Raphaelshaus-Direktor Marco Gillrath. Damit stellt das Jugendhilfezentrum an der Krefelder Straße seine Arbeit auf die fünfte Säule: „Zu Sport- und Erlebnispädagogik, zu tiergestützter Arbeit, zu Zirkus- und zu Religionspädagogik kommt nun der musische Bereich hinzu.“

Die Idee dazu kam von Horst Herbertz, der den Raphaelshauschor leitet und Kantor der Pfarre St. Michael Dormagen-Süd ist. „Ich möchte mich noch mehr im pädagogischen Bereich engagieren, die Arbeit im Raphaelshaus macht mir sehr viel Spaß“, begründet er sein Engagement. Mit weiteren Projekten, musikalischen Experimenten, Popsongs und Rap soll die Chor- und Musikarbeit aus ihrem „Nischendasein“ herausgeholt werden, hofft auch Marco Gillrath, der Horst Herbertz als „Glücksgriff“ bezeichnet: „Durch ihn können wir nun Schnupperstunden anbieten und damit Kinder erreichen und wertschätzen, die vielleicht auf dem kreativ-musikalischen Sektor ihre Stärken haben.“

Und so wurden die freien Räume in einen Chor- und Probenraum mit Flügel und Mikrophonen und ein Aufnahmestudio umgebaut. Die Akustik ist sehr gut. „Seit den Osterferien probieren wir dort einiges aus“, erzählt Horst Herbertz, der auch an Projekte mit studentischer Begleitung denkt: „Spätestens 2019 möchte ich den Schulterschluss mit der Musikhochschule Köln aufnehmen und Studenten gewinnen, die uns begleiten.“

Der Anfang ist gemacht, zur besseren Arbeit wurde der Chor altersmäßig getrennt. „Ich finde das sehr gut“, betont Janine (16), die seit fünf Jahren im Raphaelshauschor singt. „Jetzt hat man Zeit für sich, singt aber auch mit den Jüngeren, beides macht Spaß“, sagt sie. Als Vorbild gilt der Jugendchor „VoiceOver“ des Chorhauses St. Michael, der sowohl geistliche Lieder als auch Filmmusik einstudiert. „Beides ist möglich“, sagt Herbertz, der sich freut, mit weiteren Talenten arbeiten zu können. Da ist auch ein Auftritt beim Pfarrfest denkbar, ebenso die Aufnahme eines Rap-Songs. Zurzeit sind es etwa sechs Sänger in der Gruppe der Jüngeren und ebenso viele in der der ab Zwölfjährigen. „Gerade bei den Älteren habe ich schon erlebt, wie eine anfängliche Blockadehaltung nach rhythmischem Singen in Begeisterung umgeschlagen ist“, berichtet Herbertz.

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