Kinder- und Jugendbüro Dormagen Jugendliche können Stadt mitgestalten

Dormagen · In diesem Jahr wurde die Beteiligung der Jugendlichen an Politik und Stadtgestaltung intensiviert. Die Jugendbeauftragte der Stadt Dormagen, Julia Stöcker, zieht ein positives Zwischenfazit des Ideen-Austauschs.

Jugendliche für das Mitgestalten ihrer Stadt Dormagen zu gewinnen, ist ein großes Ziel, das Julia Stöcker vorantreibt. Die städtische Kinder- und Jugendbeauftragte, die seit fast einem Jahr im Amt ist, ist von den ersten Treffen und Ideen der Jugendlichen begeistert: „Wir möchten sie miteinbeziehen, ihre Ideen hören und sie begeistern“, sagte sie. „Wir wollen den Jugendlichen keine Meinung überstülpen, sondern gemeinsam etwas bewegen.“ Am 29. September gibt es eine Jugendkulturnacht in der Kulle, am 30. September präsentiert sich das Familienbüro mit der Jugendhilfe und dem Sport-Service auf der südlichen Kölner Straße beim Michaelismarkt: „Wir wollen noch mehr Kinder und Jugendliche erreichen und beteiligen“, erklärt Julia Stöcker.

Sehr gut hat das bereits im Februar beim „Planspiel Kommunalpolitik“ in Zusammenarbeit mit der Gesamtschule geklappt. Da konnten die Schüler mit Hilfe von Ratspolitikern Anträge formulieren und kennenlernen, wie Ratsarbeit funktioniert. Der Arbeitskreis „Kommunalpolitisches Praktikum“, der mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Jugendlichen besetzt ist, steckt den Rahmen, wie Julia Stöcker berichtet: „Das funktioniert super, da die Jugendlichen uns direkt sagen konnten, was sie anspricht oder eher abschreckt“, erläutert sie. 2019 soll es die Premiere eines solchen Praktikums in Kommunalpolitik geben, das sich an alle Jugendliche ab 14 Jahren richtet.

Positiv bewertet Julia Stöcker auch den direkten Kontakt zu Jugendlichen an den Schulen und Jugendzentren. „Die Jugendlichen haben den Wunsch geäußert, sich über ihre Schule oder Einrichtung hinaus noch mehr miteinander zu vernetzen“, berichtet sie. Seit Januar gab es mehrere Treffen, bei denen die Jugendlichen selbst ein Konzept für eine Schüler-Initiative und einen Aktionstag entwickelt haben. Damit soll im Herbst gestartet werden. „Das wird von den Jugendlichen gewünscht, mit ihnen geplant und umgesetzt“, freut sich Julia Stöcker über den eigenen Antrieb der Jugendlichen: „Wenn man den Jugendlichen etwas zutraut, ist es toll, was sie auf die Beine stellen.“

Die Wünsche der Jugendlichen für ihre Beteiligung an der Kommunalpolitik werden auch wissenschaftlich untersucht. Am 13. April gab es einen großen Workschop zur Jugend-Partizipation – wieder mit Verwaltung, Politik und Jugendlichen. Münsteraner Studierende haben mit 152 Jugendlichen neun Workshops in weiterführenden Schulen und einem Jugendzentrum veranstaltet, um herauszufinden, wie sie beteiligt werden wollen und was sie gestalten möchten. „Wir werten die Ergebnisse gerade aus“, sagt Julia Stöcker.

Auch die „Kinderfreundliche Kommune“ macht Fortschritte: Beim Vier-Jahres-Projekt hat die Stadt im ersten Halbjahr 182 Fragebögen an Kinder der vierten und fünften Klasse verteilt, um die Kinderfreundlichkeit abzufragen. Dazu gibt es einen Verwaltungs-Fragebogen zur Kinderfreundlichkeit, der ebenfalls ausgewertet wird.

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