Dormagen Bau der Moschee verzögert sich
Dormagen · Rohbau soll in drei Monaten fertig sein. Entscheid über Minarett im Herbst.
Im Gewerbegebiet Dormagen-Nord herrscht Gelassenheit. Der Bau der Moschee an der Roseller Straße geht voran, Stück für Stück. Der Zeitplan spielt eine untergeordnete Rolle. Daher ist es für Dursun Pekdemir zweitrangig, dass der Rohbau entgegen vorherigen Annahmen noch nicht fertig ist. "Wir rechnen damit in den nächsten zwei, drei Monaten." Dass der Grund in dem Streit um das zu hoch geplante Minarett liegt, bestreitet er vehement: "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun." Vielmehr habe die zuständige Baufirma immer wieder auf verschiedenen Baustellen agiert, so dass der Moschee-Bau stockte.
Die erste Dormagener Moschee, die auch für Nicht-Muslime offen sein soll, erhält im Untergeschoss einen rund 550 Quadratmeter großen Salon mit Bühne. Dieser Mehrzweckraum ist geeignet für Feierlichkeiten und Versammlungen. Im Erdgeschoss wird der eigentliche Gebetsraum auf einer Fläche von etwa 450 Quadratmetern entstehen. Eine Besonderheit: Diese Halle ist nach oben hin offen, so dass im Obergeschoss rundherum Balkone angelegt werden. "Dort können Frauen in Ruhe beten", so Pekdemir.
Ärger gibt es um das Minarett. Durch einen Fehler des Architekten wurde das eigentlich auf 20 Meter begrenzte Minarett um 3,10 Meter höher geplant. "Der Oberkante-Fertigfußboden des Balkons eines Minaretts muss nach Vorgabe der traditionellen Bauweise einer Moschee auf der gleichen Höhe wie die Hauptkuppel sein. Unsere bisherige Planung und der Bauantrag weichen erheblich von dieser Vorgabe ab", sagte Pekdemir. Die Politik reagierte kritisch. Im September soll darüber endgültig entschieden werden. Ebenso über ein zweigeschossiges Gebäude für eine Betriebswohnung und ein Ladenlokal.