Dinslaken Wohin mit der Kirmes ?

Dinslaken · Schon als das Schicksal des Hertie-Geländes noch völlig ungewiss war und es "nur" um die Bebauung des Hans-Böckler-Platzes mit einem Einkaufszentrums ging, hat sich die Stadt Gedanken über die Zukunft der Martinikirmes gemacht.

Damals hat sie einen Umzug der Schausteller zur Bärenkampallee und dem Parkplatz an der Trabrennbahn geplant. Diese Überlegungen stießen aber auf Widerstand bei den Schaustellern. Danach wurden Pläne entwickelt, die Kirmes dezentral in der Innenstadt zu verteilen, wobei beispielsweise der Platz für das Riesenrad am Rutenwallweg vorgesehen war. Ob diese Pläne realisierbar gewesen wären, musste nie geklärt werden, weil sich die Verwirklichung der Hans-Böckler-Platz-Bebauung bekanntlich immer weiter in die Länge zog.

Nun aber ist die Situation eine völlig andere. Nicht nur der Hans-Böckler-Platz sondern auch das Hertie-Grundstück stehen für die Bebauung mit einem Einkaufszentrum zur Verfügung. Außerdem forciert die Stadt die Neugestaltung der Plätze rund ums Neutor.

Die Konsequenz: In der Innenstadt wird es mindestens in den kommenden zwei Jahren keinen Platz für die Kirmes geben. Aus Sicht der Verwaltung besteht zurzeit nur die Möglichkeit an die Trabrennbahn umzuziehen, wie Stadtsprecher Horst Dickhäuser gestern sagte.

Allerdings: Auch an der Bärenkampallee wird inzwischen gebaut. Hier entsteht das Bärenkampcarrée mit hochwertigen Wohnungen und einem Pflegeheim. Für die Kirmes stünde also nur noch der Parkplatz hinter der Trabrennbahn zur Verfügung, auf dem sich aber wohl nur etwa zwei Drittel der jetzigen Fahrgeschäfte unterbringen lassen würde. Dennoch sieht es wohl so aus, als könnten die Schausteller sich mit einem vorübergehenden Umzug anfreunden, wenn ihnen die Option bliebe, später nach dem Abschluss der Innenstadtgestaltung wieder dorthin zurückzukehren. Das wird sich freilich auch nicht so einfach machen lassen. Schließlich kann die Stadt die Innenstadtgestaltung nicht daran orientieren, dass dort an fünf Tagen im Jahr Kirmes sein soll. Zwangsläufige Folge dürfte sein, dass den Schaustellern bei einer Rückkehr in die City dort noch deutlich weniger Platz zur Verfügung stünde als auf dem Trabrennbahn-Parkplatz.

Im Übrigen ist auch die Kostenfrage noch ungeklärt. Würde der Parkplatz nur vorübergehend genutzt, müsste dort dennoch – wenn auch nur provisorisch – Infrastruktur für die Kirmes geschaffen werden. Auch das dürfte nicht gerade preiswert sein. Da wäre zu überlegen, ob ein dauerhafter Umzug an die Trabrennbahn nicht unter dem Strich preisgünstiger wäre.

(RP)
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