Dinslaken Tafel der Demokratie mit RP-Lesern Zwei Redensarten

Dinslaken · dinslaken/berlin (hko) Einmal den Bundespräsidenten hautnah erleben: Für 50 Leser der Rheinischen Post war das am vergangenen Wochenende möglich. Sie waren eingeladen zur "Tafel der Demokratie" in Berlin – sie hatten bei einem Gewinnspiel unserer Zeitung teilgenommen oder waren verdiente Ehrenamtler, die von den RP-Lokalredaktionen zu dieser Feier eingeladen worden waren.

An großen weißen Tischen wurde getafelt, es gab niedersächsische Spezialitäten aus dem Hotel Adlon. Für den Hauptgang kam Bundespräsident Christian Wulff mit seiner Frau Bettina an den Tisch der Rheinischen Post. "Ein tolles Erlebnis", erzählt Norbert Volberg aus Düsseldorf. Er hatte Glück: Er saß direkt neben Bettina Wulff. Zu Beginn des Abends hatten die Veranstalter ein großes Geheimnis darum gemacht, wo der Bundespräsident Platz nehmen würde. "Erst saßen neben uns zwei Studenten", erzählt Volberg. Die beiden seien später aufgestanden, dann kam das Ehepaar Wulff an den Tisch. Sehr interessiert sei der Bundespräsident gewesen, mehr als Smalltalk war aber nicht möglich – zu groß war das Gedränge.

Diese Erfahrung machte auch Heidrun Grießer aus Dinslaken: Die Ehrenamtlerin wollte für ihren Verein Mentor um die Schirmherrschaft des Bundespräsidenten werben. "Aber da waren Security und Autogrammjäger, eine richtige Menschentraube", erzählt die 66-Jährige. Schließlich konnte sie sich doch noch Gehör verschaffen, und Bettina Wulff die Grüße des Bundesvorsitzenden des Vereins ausrichten. Jetzt will die engagierte Rentnerin einen Brief ans Bundespräsidialamt schreiben. "Das hat mir Frau Wulff so empfohlen", erzählt Grießer.

dinslaken (usch) Als kleiner Vorgeschmack auf seinen neuen Rundgang durch Dinslaken als Zimmergeselle Heinrich Schlitzohr, erläutert Gästeführer Eduard Sachtje zwei Redewendungen:

"Jemandem aufs Dach steigen", stammt demnach aus dem Mittelalter. "Wenn damals ein Mann von seiner Ehefrau verprügelt wurde und dadurch klar wurde, dass er nicht die Hosen anhat in seinem Haus, dann stiegen ihm die Nachbarn tatsächlich aufs Dach und deckten es ab", erzählt Sachtje. Dadurch wurde die Schmach weithin sichtbar. Der Hausherr konnte seine Ehre nur zurückerlangen, indem er sich nun seinerseits aufs Dach stieg und es wieder deckte.

"Die Kurve kratzen" stammt Sachtje zufolge aus der Zeit, als noch Kutschen fuhren. Wenn ein solches Gefährt eine Kurve nicht bekam, konnte es beim Touchieren eines Eckhauses Schaden anrichten. Um die gefährdeten Gebäude vor den schleudernden Kutschen zu schützen, wurden so genannte Kratzsteine als Schilde aufgestellt.

(RP)
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