Duisburg Platte soll grüner werden

Duisburg · Die Gestaltung der Bahnhofsplatte lässt wohl auch weiter auf sich warten. Ein neuer Entwurf stieß am Montag im Wirtschaftsausschuss und der Bezirksvertretung Mitte auf wenig Gegenliebe.

Die Bahnhofsplatte wird grün
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Eigentlich sollte die Gestaltung der rund 20 000 Quadratmeter großen Überdeckelung der A 59 vor und neben dem Hauptbahnhof rund 2,8 Millionen Euro kosten. Ein Kalkulationsfehler des Planungsbüros Kipar Landschaftsarchitekten, der auch von Ingenieurbüro Vössing nicht entdeckt wurde, habe dafür gesorgt, dass die Ausschreibung kein wirtschaftlich vertretbares Angebot erbracht habe, erklärte Ralf Oehmke am Montag bei der gemeinsamen Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses und der Bezirksvertretung Mitte.

Der Geschäftsführer der Innenstadt Duisburg Entwicklungsgesellschaft (IDE) musste sich wegen der fortwährenden Verzögerungen bei der Bahnhofsplatte viel Kritik anhören. Planungsdezernent Carsten Tum betonte, der IDE im weiteren Verfahren genau auf die Finger sehen zu wollen und die Kalkulation mit eigenen Mitarbeitern zu überprüfen.

Das einzige Angebot für die Gestaltung der Platte war rund eine Million Euro teurer als die kalkulierten 2,8 Millionen Euro, für die es Fördergeld des Landes gibt. Die Konsequenz: Das Planungsbüro erhält die Chance zur "Nachbesserung". Der Landschaftsarchitekt Andreas Kipar stellte die neue Plattengestaltung vor, die im Rahmen der Kosten bleiben soll. Sie entspricht nur noch in Grundzügen den ursprünglichen Ideen. "Die Bahnhofsplatte wird grün", meinte Kipar. Statt der geplanten Themeninseln (Uni, Zoo, Medien) hatte sein Büro grüne "Vegetationsinseln" mit Wiesen und kleinen Bäumen vorgesehen.

Diese grünen Inseln sollen zusammen 5500 Quadratmeter belegen. Das sind etwa 3500 Quadratmeter mehr als in der Ursprungsplanung. Dafür gibt es dann 3500 Quadratmeter weniger Wegefläche. Der "Fluidum" genannte Bodenbelag sollte eigentlich aus kunstharzgebundenem Quarzgieß bestehen. Aus Kostengründen wurde dieser Belag nun durch Guss-Asphalt mit Splitt ersetzt. Auf eine eigentlich geplante Wasserfläche wurde verzichtet. "Schließlich soll der Platz zur Fußgängerzone führen und braucht daher auch keine eigene Aufenthaltsqualität", meinte Andreas Kipar.

Diese Planungen wurden von Vertretern aller Parteien kritisiert. "Mein Vertrauen, dass es hier noch zu einem guten Ende kommt, ist nicht gestiegen", monierte Thomas Susen (CDU). Er gab zu bedenken, dass die Grünbereiche zusätzliche Pflegekosten nach sich ziehen. Dr. Lothar Tacke (SPD) erklärte, viele Bürger hätten das Gefühl, dass alle Projekte, die die IDE anpackt, "in die Hose gehen". Auch Frank-Michael Rich (Grüne) fand die Planung nicht gelungen: "Das ist einfach kein Konzept für einen Bahnhofsvorplatz."

Carsten Tum zog die Vorlage daraufhin zurück und versprach, gemeinsam mit dem Planungsbüro und der IDE nach neuen Lösungen zu suchen. Diese sollen dann in einer Sondersitzung im Juli noch einmal diskutiert werden. Claudia Leiße (Grüne) plädierte für eine Interimslösung. "Der Zaun kann nicht noch einmal anderthalb Jahre so stehenbleiben."

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