Rudern Geheimfavoritin für Olympia

Mit dem Sieg beim Ruder-Weltcup in München ließ Lena Müller zum wiederholten Male aufhorchen. In London geht die Duisburgerin mit ihrer Partnerin Anja Noske im Leichtgewichts-Doppelzweier an den Start.

Dass der Duisburger Sport bei den Olympischen Spielen personell diesmal nur ganz dürftig vertreten sein wird, ist bekannt. Dass die 25-jährige Ruderin Lena Müller bei der olympischen Regatta in der englischen Metropole aber einen festen Platz im Deutschland-Team hat und sogar nach einer Medaille greifen kann, ist schöne Realität.

Die Duisburgerin, seit ewig die beste und erfolgreichste Athletin des heimischen Ruderclubs mit seiner Heimat am Bertasee, dem sie als Mitglied nach wie vor treu verbunden ist, hatte am vergangenen Wochenende beim Weltcup in München wieder einen sportlich sehr erfreulichen Tag. Zusammen mit ihrer Saarbrücker Partnerin Anja Noske gab es bei der Generalprobe für London einen erneuten Triumph, der die immer stärker dominierende Kombination für die olympische Regatta zu einem Geheimfavoriten wachsen ließ.

Vom Start weg führte das deutsche Boot auf der Regattastrecke in Oberschleißheim und gab diese Position nicht mehr ab. "Wir haben einen wirklich guten Endspurt hingelegt", meinte Lena Müller. Der Sieg vor den argentinischen und kroatischen Booten war ähnlich souverän wie vor drei Wochen in Luzern. Auf dem Luzerner Rotsee war der deutsche Leichtgewichts-Doppelzweier bei der Traditionsveranstaltung in beeindruckender Art auch nicht zu schlagen gewesen. Und zuvor hatten sich die seit mehr als einem Jahr für den Ulmer Ruderclub Donau startende Lena Müller und Anja Noske für die olympische Ruderregatta in London qualifiziert. Als Müller während des Kanu-Weltcups auf der Wedaubahn letztmals in Duisburg war und die Tage zum harten Training mit Coach Markus Meier nutzen konnte, hatte sie davon geschwärmt: "Olympia ist ein Traum, dass wir dabei sein werden, ist fantastisch."

Dass sie mit Anja Noske bei der Generalprobe in München beim Weltcup nun einen weiteren großen Erfolg sammelte, ist für die 25-Jährige zwar "super", aber nur ein Meilenstein auf dem Weg in die englische Hauptstadt. Ihre zwei errungenen Weltmeisterschaften 2009 und 2010 mit dem deutschen Leichtgewichts-Doppelvierer verblassen dagegen. Aber sie waren ein Indiz dafür, dass etwas Großes entstehen könnte — wie die Teilnahme an der olympischen Regatta, für die der Sprung ins Finale nach den Eindrücken dieser Saison programmiert scheint.

Ihre Chancen, sogar eine Medaille zu gewinnen, will Lena Müller nicht in Worte kleiden. "Abwarten, was passiert," sagt sie nur. In den nächsten sechs Wochen sind zwei Trainingslager in Brandenburg und Ratzeburg geplant. Harte Arbeit steht noch bevor. "Aber das lohnt sich ja", sagt Lena Müller.

(bem)
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