Emmerich Kaserne: BGE bleibt in Sorge ums Wasser

Emmerich · Ein großer Logistiker auf dem Kasernengelände soll fürs Grundwasser weniger gefährlich sein als ein Militärgelände: Für die Bürgergemeinschaft ist das eine Milchmädchenrechnung. Sie fordert genaue Prüfungen.

Kaserne: Die härtesten Sprüche aus der Sitzung
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Die Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE) bleibt dabei: Ein großer Logistiker auf dem Kasernengelände wäre eine Gefahr für das Grundwasser. Vor allem gefährlicher als das, was früher auf dem Areal passiert ist: die Nutzung durch die Bundeswehr. "Die Übungsplätze der Bundeswehr waren ja gar nicht in der Kaserne", argumentiert der BGE-Fraktionschef Gerd Bartels. "Da war nur die Unterbringung, und es wurden Fahrzeuge abgestellt."

Die Stadtwerke hatten zuvor dargelegt, dass eine militärische Nutzung grundsätzlich eher ein Risiko fürs Grundwasser darstelle als ein Logistikunternehmen, selbst, wenn es sich um ein sehr großes handeln würde. Für die BGE ist das nicht nachvollziehbar.

Sie fürchtet außerdem, dass das Grundwasservorkommen unter dem Kasernengelände über kurz oder lang zurückgehen könnte. Schließlich würde die Ansiedlung eines großen Logistikers "in erheblichem Maße eine zusätzliche Flächenversiegelung verursachen", meint sie — durch den Bau von asphaltierten oder gepflasterten Bereichen oder überbaute Hallenflächen.

"Immerhin behindert diese Flächenversiegelung in erheblichem Maße die Versickerung von Oberflächenwasser (Regen), und dadurch wachsen die Risiken einer massiven Störung des Wasserkreislaufs", legt die BGE dazu in einer Stellungnahme dar. Bisher sei der Anteil an bebauten und versiegelten Flächen sehr moderat: "Das wäre im Falle einer massiven logistischen Nutzung deutlich anders und bedarf aus Sicht der BGE einer intensiven wasserwirtschaftlichen Prüfung, bevor überhaupt über eine solche Ansiedlung nachzudenken ist."

Stadtwerke-Chef Ulrich Schnake betrachtete Ängste ums Grundwasser wegen planierter Flächen schlicht als "Quatsch". Dazu sei der weitere Eingriff in die Natur einfach nicht massiv genug. Egal, welche Bereiche des Kasernengeländes zusätzlich überbaut werden würden: "Es wird auf gar keinen Fall irgend einen Einfluss auf das Grundwasservorkommen in Emmerich haben", so Schnake.

Prinzipiell gäbe es für die Ableitung von Regenwasser verschiedene Möglichkeiten. Einer Variante nach würde das anfallende Wasser von den planierten Flächen ins Kanalsystem eingeleitet. Dann gelangt es nicht mehr in den Boden. Dafür blieben aber auch mögliche Umweltgifte, die es mit sich tragen könnte, raus aus der Natur.

Einer anderen Variante nach könnte man das Wasser auch irgendwo in der Nähe versickern lassen. Dann käme der Regen doch wieder mehr oder weniger komplett im Grundwasser an. Dafür würden aber auch mitgeschwemmte Schadstoffe in die Erde gelangen.

(RP/rl)
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