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Hilden Hilden plant eine Taschengeldbörse

Hilden · Seniorenbeirat und Jugendparlament setzen sich dafür ein, dass Jugendliche gegen einen Obolus Arbeiten für Ältere erledigen können.

In Solingen hat sich die sogenannte Taschengeldbörse schon etabliert. Dort hatten Seniorenbeirat und Jugendstadtrat das Konzept mit Unterstützung der Arbeiterwohlfahrt (Awo) 2009 ins Leben gerufen. Im Herbst 2011 wurde es von Barbara Steffens, der Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter in NRW, als Vorzeigemodell gelobt. Nun soll es auf Anregung der Rheinischen Post auch in Hilden eingeführt werden. Dafür haben sich Seniorenbeirat und Jugendparlament ausgesprochen. Beim Land NRW wurde ein entsprechender Bewilligungsbescheid gestellt.

"Die Solinger haben uns freundlicherweise ihre Unterlagen — unter anderem zum Versicherungsschutz — zur Verfügung gestellt", berichtet Gerd Wimmershoff, der Vorsitzende des Hildener Seniorenbeirates. Dies erspare eine Menge Arbeit. "Wir hoffen jetzt, dass es klappt und wir die Bewilligung bekommen."

Über 300 Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren sowie über 200 Senioren sind bei der Solinger Taschengeldbörse mittlerweile registriert. Hilfe beim Einkauf oder bei der Gartenarbeit, Hund ausführen oder Sperrmüll auf die Straße stellen sind einige der Jobs, die die Jugendlichen für einen Mindeststundenlohn von fünf Euro erledigen können. "Der Mehrwert dahinter ist, dass verschiedene Generationen — nämlich Alt und Jung — dadurch sensibilisiert werden, aufeinander zuzugehen", sagt Tim Kurzbach von der Solinger Awo, die die Taschengeldbörse betreut und Anfragen und Angebote koordiniert.

Eine Vielzahl weiterer Städte habe bereits Interesse bekundet: neben Hilden auch Langenfeld sowie Städte vom Niederrhein und aus dem Münsterland. In Grevenbroich ist man schon einen Schritt weiter: Dort wurde die Umsetzung im vergangenen Herbst beschlossen.

Häufige Vorbehalte gibt es und gab es — auch in Hilden — in Sachen Versicherungsschutz. Hier empfehlen die Organisatoren bei der Solinger Awo jedem Jugendlichen, für eine private Haftpflicht- und Unfallversicherung zu sorgen, damit eventuelle Schäden versichert sind. Zusätzlich könnten Jobanbieter die Jobber versichern. Ein Versicherungsschutz über die Taschengeldbörse besteht nicht.

Weitere Sorge von Älteren: fremde Menschen ins Haus zu lassen. Um eine möglichst große Sicherheit aller zu erreichen, werden in Solingen mit allen Beteiligten an der Taschengeldbörse Vorstellungsgespräche geführt. Sollte eine Person ungeeignet erscheinen, kann die Zulassung von der Koordinierungsstelle verweigert werden.

Der Solinger Seniorenbeirat freut sich über die gute Resonanz. "Es ist spitzenmäßig, dass die Taschengeldbörse jetzt die Runde macht", sagt Vorsitzender Herbert Gerbig. Sein Hildener Amtskollege ist überzeugt, dass das Konzept eine Bereicherung für die Stadt wäre. "Es würde auch nicht der Nachbarschaftshilfe Konkurrenz machen, sondern zusätzliche Gruppen ansprechen", sagt er.

(RP)
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