Messerangriff im Jobcenter Hattingen Angeklagter bestreitet Mordabsicht

Essen · Nach einer Messerattacke im Hattinger Jobcenter muss sich ein 38-jähriger Mann seit Mittwoch in Essen vor Gericht verantworten.

Ein Flur im Jobcenter (Symbolfoto).

Ein Flur im Jobcenter (Symbolfoto).

Foto: dpa/Daniel Karmann

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, am 4. Dezember 2017 einen 59-jährigen Sachbearbeiter aus Wut niedergestochen zu haben. Laut Anklage wollte sich der Deutsche dafür rächen, dass ihm die Leistungen gestrichen worden waren. Zum Prozessauftakt hat der Angeklagte die Tat zugegeben, dabei aber jegliche Mordabsicht bestritten. „Ich wollte niemanden töten“, sagte er den Richtern.

Der Angeklagte hatte vor der Tat in einer Obdachlosenunterkunft gelebt und nach eigenen Angaben seine Post nicht mehr geöffnet. Dadurch hatte er mehrere Termine im Jobcenter verpasst. Als ihm daraufhin die Unterstützung gestrichen worden sei, sei er verzweifelt gewesen. Er habe nicht die Kraft gehabt, sich durch Flaschensammeln über Wasser zu halten, wie er es früher schon einmal getan habe.

Der Sachbearbeiter hatte zunächst gar nicht mitbekommen, dass er von einem Messerstich getroffen worden war. „Ich vermutete erst, dass es ein Faustschlag war“, sagte er den Richtern. Sein Leben hatte nur durch eine Not-Operation gerettet werden können. Die Anklage lautet auf Mordversuch. Mit einem Urteil ist voraussichtlich Mitte November zu rechnen.

(mba/dpa)
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