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Düsseldorf, Gladbach, Moers In diesen Parkhäusern fühlen sich Autofahrer unwohl

Düsseldorf · Uringeruch, benutztes Spritzbesteck und Graffiti - Parkhäuser gehören für viele Menschen zu den Orten, an denen man sich lieber nicht zu lange aufhält. Einige dieser Parkhäuser sind seit Jahren ein Ärgernis.

Wenn es dunkel wird, wagt sich Marike F. (Name von der Redaktion geändert) nicht mehr alleine in das Parkhaus an der Grupellostraße in Düsseldorf. Tagsüber ist es schon unangenehm: Es riecht nach Urin, in den Treppenaufgängen liegen leere Pizzakartons und Tüten oder gelegentlich auch benutztes Drogenbesteck. Aber wenn es dunkel ist, ist F. das Parkhaus unheimlich. Vor allem im Winter.

F. arbeitet in einem Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs. Von dort sind es nur wenige hundert Meter bis zum Parkhaus an der Grupellostraße. Ihr Arbeitgeber hat dort einige Parkplätze für Mitarbeiter gemietet. Sie hat dort eine Dauerparkkarte. Das Parkhaus liegt fünf Minuten vom Hauptbahnhof entfernt an der Ecke Karl- und Grupellostraße. Der Straßenstrich ist um die Ecke. Ähnliche Zustände schildern Autofahrer vom Parkhaus an der Bendemannstraße.

Die Gesellschaft Contipark, der beide Parkhäuser gehören, hat in den vergangenen Jahren in Sicherheit investiert. Vor der Ein- und Ausfahrt an der Grupellostraße ist ein Gitter, und eigentlich kommt man nur mit einer Parkkarte ins Gebäude. Trotzdem übernachten dort öfter Obdachlose, beobachtet F.. Es sei nicht allzu schwer, auch ohne Parkkarte ins Gebäude zu kommen. Einige Kunden achteten beispielsweise nicht darauf, ob die Zugangstüren immer ins Schloss fallen.

Das Problem mit der Sauberkeit bekomme Contipark aber einfach nicht in den Griff. Eine Anfrage der Redaktion zu den Zuständen in den Parkhäusern ließ Contipark unbeantwortet. "Ich verstehe einfach nicht, warum dort nicht geputzt wird", sagt F. Und trotzdem sei das Parkhaus tagsüber meistens voll.

Das ist oft der Grund, warum Parkhausbetreiber sich nicht um ihre Immobilien kümmern, sagt Thomas Müther, Sprecher des ADAC Nordrhein-Westfalen. So wie in Düsseldorf an der Grupellostraße geht es auch in anderen Parkhäusern zu. Oft hätten die Parkhäuser einen so guten Standort, dass die Leute dort trotzdem parken. Der ADAC testet Parkhäuser regelmäßig und achtet dabei vor allem auf drei Punkte: Sauberkeit, Sichtbarkeit und Service.

Die größten Probleme bestehen dabei in der mangelnden Beleuchtung, Barrierefreiheit (etwa funktionierende Aufzüge), mangelndem Handyempfang, fehlenden Toiletten, fehlenden Eltern-Kind-Parkplätzen und einem schlechten Leitsystem.

"Wenn die Parkplätze schlecht beschildert sind, es dunkel ist und man keinen Handyempfang hat, führt das schnell dazu, dass man sich unsicher fühlt", sagt Müther.

Was den Schmutz betrifft, hilft nach Erfahrungen des ADAC oft, wenn es einen Parkhauswächter gibt. Der wird aber oft eingespart. "Wenn es einen Ansprechpartner vor Ort gibt, der sich verantwortlich fühlt und sichtbar ist, verbessert das auch die Sauberkeit."

Weitere Problem-Parkhäuser aus der Region:

  • Remscheid: "Park and Ride"-Parkhaus am Hauptbahnhof

Das ist das Problem: Es riecht nach Urin, Treppenaufgänge verschmutzt, fast auf jeder Etage sind die Türen des Lifts mit Graffiti beschmiert. Der Aufzug ist außer Betrieb. Auf den drei unteren Etagen gibt es keine freien Parkplätze, hier ist es allerdings auch sauber. Das Parkhaus hat keinen Wasseranschluss, so dass die Reinigung extrem aufwendig ist. Mit jeder Etage nimmt die Zahl der Graffiti und das Ausmaß von Dreck und Müll zu. Auf einer Etage steht ein Wodka-Flachmann, auf einer anderen zeugen Scherben von mehreren Wodka-Flaschen von einem Gelage.

Das sagt der Eigentümer: Der Stadt Remscheid gehört das Parkhaus. Eine Sprecherin bestätigte gegenüber unserer Redaktion, dass das Problem bekannt ist. Die Stadt erarbeite gerade ein Nutzungskonzept. Es sei geplant, teile des Parkhauses an eine Autovermietung zu verpachten. Außerdem denke man darüber nach, wie man den Zugang zum Parkhaus regulieren könne - etwa über ein Parkscheinsystem. Das Problem: Kosten darf das Parken am Ende nichts, denn das Parkhaus ist und bleibt ein "Park and Ride"-Parkhaus.

  1. Moers: Parkhaus an der Kautzstraße

Das ist das Problem: Der Parkbereich ist schmutzig, und immer wieder sind Graffitis zu sehen. Extrem ist es im Treppenhaus. Da ist kaum noch eine unbeschmierte Wand zu sehen. Alles ist beschmutzt und bemalt, es riecht nach Alkohol und Marihuana.

Das sagt der Eigentümer: Die städtische Tochterfirma "Enni" betreibt das Parkhaus. Die Probleme sind dort bekannt.

  1. Krefeld: Parkhaus am Rathaus

Das ist das Problem: An den zwei der insgesamt zehn Treppenaufgänge zur St.-Anton-Straße werden scheinbar regelmäßig harte Drogen konsumiert und das entsprechende Besteck, Alufolie und Kanülen zurückgelassen. Diese Aufgänge werden auch immer wieder für öffentliche Toiletten gehalten. Die Folge: Es stinkt nach Exkrementen. Seit August 2017 führt die Polizei in unregelmäßigen Abständen Kontrollen in der Tiefgarage durch. Immer wieder werden dort Personen aufgegriffen, die gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen.

Das sagt der Eigentümer: Die Stadt Krefeld ist Eigentümerin des Parkhauses, hat es aber - wie andere Parkhäuser auch - an einen Betreiber verpachtet. Dennoch ist das Problem bekannt, bestätigt ein Sprecher. Man sei dabei, ein Parkraumkonzept zu entwickeln, das Parkhaus soll besser beleuchtet werden, und es soll Zugangskontrollen geben. Dafür könnten einige der zehn Zugänge zum Parkhaus geschlossen werden, damit die Kontrolle einfacher ist.

  1. Mönchengladbach: Parkhaus an der Goebenstraße

Das ist das Problem: Besonders dreckig sind die Parkplätze auf den Ebenen in den hinteren Reihen. Wenn man dort parkt und auf der Beifahrerseite aussteigt, steht man in einer dicken Schicht aus Vogelkot. Im Treppenhaus riecht es nach Urin. Zwar wird das Treppenhaus offenbar regelmäßig gereinigt, aber die Beschmutzung an den Wänden ist alt und offenbar hartnäckig.

Das sagt der Eigentümer: Das Parkhaus gehört der Stadtsparkasse Mönchengladbach. Dort ist das Problem bekannt, wie ein Sprecher mitteilt. Die Lage des Hauptbahnhofs habe zur Folge, dass sich in den Treppenhäusern des Parkhauses gelegentlich Drogenkonsumenten aufhalten, die maßgeblich für die Verschmutzungen verantwortlich seien. Die Reinigungskosten sowie die Kosten für den Wachdienst beliefen sich auf einen sechsstelligen Betrag jährlich. "Dennoch ist der momentane Zustand aus unserer Sicht nicht zufriedenstellend", sagt der Sprecher. Derzeit gebe es Überlegungen, durch technische Maßnahmen die Zutrittsmöglichkeiten zum Parkhaus zu verändern.

Weitere Parkhäuser finden Sie in unserer Bilderstrecke.

(heif)
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