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Oberirdisch spektakuläre Blicke auf Manhattan Günstig und faszinierend: New York per U-Bahn

New York (rpo). So faszinierend New York auch ist, der Geldbörse tut ein Besuch in der pulsierenden Metropole meistens nicht gut. Wer im Big Apple viel sehen möchte, ohne viel Geld auszugeben, fährt mit der U-Bahn sehr gut. Während einer Erkundungstour per U-Bahn freut sich nicht nur das Portemonnaie, es ergeben sich für den Touristen auch faszinierende Ein- und Ausblicke.

Zwar kostet die Fahrt nicht mehr nur ein paar Cent, wie das bei der Eröffnung vor genau 100 Jahren der Fall war. Doch mit einem Preis von zwei Dollar für die einfache Fahrt oder sieben Dollar für die Tageskarte gehört der U-Bahn-Trip fraglos zu den billigsten Vergnügen eines New York Besuchs. Der U-Bahn-Tourist schont dabei nicht nur seine Reisekasse - es eröffnen sich auch Ein- und Ausblicke, die im Taxi oder Reisebus nicht geboten werden.

Das New Yorker Bahn-System gilt mit einer Gesamtstreckenlänge von knapp 1.200 Kilometer und rund sieben Millionen Fahrgäste am Tag als eines der größten weltweit. Anders als ihr Ruf ist die U-Bahn auch relativ sauber und sicher. "Viele Leute glauben, die U-Bahn sei ein Rattennest voller Kriminalität", erklärte Brian Cudahy, Autor mehrerer Bücher zur hundertjährigen Geschichte der New Yorker Subway. "Doch das stimmt einfach nicht."

Die U-Bahn hat für New-York-Besucher eine Menge zu bieten. Wer sich beispielsweise für Musik interessiert, wird zumeist in den Stationen von Midtown Manhattan fündig. Einige der Künstler, die in den Verbindungsgängen vor vorbeihastenden Pendlern ihr Können zum Besten geben, werden sogar offiziell vom New Yorker Verkehrsamt unterstützt und dürfen sich mit dem Emblem "Musik unter New York" schmücken. Das gilt beispielsweise für das Trio junger Frauen, das in der Station am Rockefeller Center klassische Streichmusik aufführt. Die meisten U-Bahn-Musiker spielen aber einfach "wild", meist mit Gitarre, Akkordeon und Trommeln.

Wer auf seiner U-Bahn-Tour durch den Big Apple eine kleine Imbisspause einlegen will, kann sich in einem der unzähligen Zeitungskioske mit Süßigkeiten, Schnellgerichten und Getränken eindecken. Manchmal bieten auch fahrende Händler exotische Kost an. Beliebt sind beispielsweise Churros, ein süßes Gebäck, das an Doughnuts erinnert.

Für einen schönen Blick auf die Millionenmetropole muss der U-Bahn-Tourist allerdings Manhattan verlassen, wo die Bahn nur unterirdisch fährt, und auf die oberirdischen Linien umsteigen. New-York-Kenner empfehlen, am frühen Morgen mit der Linie D über die Manhattan Bridge zu fahren. Von dort hat man aus dem Bahnfenster einen tollen Blick auf die weitaus bekanntere Brooklyn Bridge. Das Licht der aufgehenden Sonne taucht den East River in schimmernde Farben. Und wer nach Süden blickt, sieht die nur sechs Kilometer entfernte Freiheitsstatue, die ebenfalls von dem frühen Morgenlicht verzaubert wird. Im Norden ist die spektakuläre Skyline Manhattans zu bestaunen, die von den markanten Spitzen des Empire State Building und des Chrysler Building dominiert wird.

Interessant ist auch eine Fahrt im östlichen Stadtteil Queens mit der Linie A. Auf dem Weg zum Kennedy-Flughafen fährt die Bahn durch das Jamaica-Bay-Wildreservat. In diesem Sumpfgebiet sind seltene, wild lebende Vögel und Pflanzen zu sehen, die man überall, nur nicht in New York, vermuten würde. Wer an der Station Broadway Junction dann in die Linie L Richtung Manhattan umsteigt, kann sich die Dächer Brooklyns von oben anschauen, denn die Züge rattern hier 15 Meter über dem Boden auf einer Hochbahntrasse. Weiter geht die Fahrt vorbei an dem riesigen Evergreen Friedhof, der sich über Kilometer erstreckt, zurück Richtung Manhattan.

Grand Central als berühmteste Station

Sehenswert ist sicherlich auch die Grand Central Station, der berühmteste der New Yorker Bahnhöfe, im Herzen Manhattans. Weiter geht es mit der Linie 4. Dort kann man in den Gängen der Station in der 59. Straße ein riesiges Glasmosaik ("Blooming") der Künstlerin Elizabeth Murray bestaunen. Die bunten Bilder verschönern die Wände mit roten Bäumen auf blauem Hintergrund. Auch in den Stationen 96., 103., 110., und 125. Straße gibt es interessante Mosaikarbeiten zu bewundern. Wer sich für Mosaiken interessiert, wird auch auf der Linie 1 Richtung Süden auf seine Kosten kommen: In der Station an der 50. Straße kann man das Mosaik "Alice im Wunderland" bewundern und sich schließlich am Times Square das Wandgemälde "Die Rückkehr des Frühlings" anschauen.

Als grandioser Abschluss des eintägigen U-Bahn-Bummels empfiehlt es sich, kurz vor Sonnenuntergang im Norden Manhattans in einen Zug der Linie 1 Richtung Süden einzusteigen. Der Sonnenuntergang über dem Hudson River und den Hügeln New Jerseys, mit Harlem zu den Füßen, ist vermutlich der dramatischste Blick, den die New Yorker U-Bahn einem Mitreisenden zu bieten hat. Und nach vielen Stunden in der Bahn wird mancher Besucher zwar müde sein, doch mag er wie viele U-Bahn-Fans zu der Einsicht gelangen, dass die Fahrt das eigentliche Ziel ist.

(ap)
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