Papageien-Kummer in Mönchengladbach Pfirsichköpfchen "Coco" hat Liebeskummer

Mönchengladbach · Seitdem sein Partner Kiwi im Dezember ausgeflogen und nicht mehr zurückgekommen ist, geht es Pfirsichköpfchen Coco richtig schlecht. Doch nicht nur der Papagei leidet unter dem Verlust, auch die Besitzerin ist sehr traurig.

Nervös springt Coco hin und her. Nicht ein paar Sekunden bleibt er an Ort und Stelle sitzen. Ohrenbetäubende Kreischlaute gibt er dabei von sich. "Er leidet sehr", sagt Marina Messer, Tochter der Besitzerin des Tieres. Coco hat vor etwa einem Monat seinen Partner Kiwi verloren. Seitdem ist er nicht mehr wie vorher.

Man kann nicht mehr schlafen, nicht mehr essen und die Gedanken kreisen nur noch um den Verlust des Partners — so kennt man es häufig bei Menschen, die sich getrennt haben. Auch Tiere pflegen teilweise Partnerschaften, die eigentlich für ein ganzes Leben bestimmt sind. Gehen diese Partnerschaften auseinander, geht es den Tieren häufig sehr schlecht.

So wie Pfirsichköpfchen Coco. Sein Partner Kiwi flog am 16. Dezember aus einer Wohnung an der Lüpertzender Straße. "Wir haben die Vögel eigentlich immer frei in der Wohnung herumfliegen lassen", sagt Messer. "Meine Mutter muss wohl die Terrassentüre aufgelassen haben und plötzlich war er weg", sagt Messer. Die ganze Familie suchte in der Nachbarschaft — ohne Erfolg. Kurze Zeit später schaltete Messer eine Vermisstenanzeige auf Ebay und teilte den Beitrag in sozialen Netzwerken.

"Coco ging es dann immer schlechter", sagt die junge Mutter. Er hatte kaum noch Appetit, sah richtig traurig aus. Pfirsichköpfchen gehören zur Gattung der "Unzertrennlichen" und sind eine Papageienart der Afrotropis. Den Namen verdanken sie ihrer sehr starken Paarbindung. Welches Geschlecht Kiwi und Coco haben, ist den Besitzern nicht bekannt. Das könne man nur mit einem Bluttest überprüfen. Seit über drei Jahren leben die beiden Vögel bereits gemeinsam in der Wohnung der Mutter von Messer. "Hier durften beide auch immer frei umherfliegen", sagt Marina M.. Coco lässt die Familie nun kaum noch alleine. "Damit er sich nicht einsam fühlt."

Die Familie gibt die Hoffnung nicht auf, dass Kiwi und Coco doch bald wieder zusammenfinden. Denn nicht nur Coco leidet unter dem Verlust des Vogels. Auch seine Besitzerin verkraftet ihn nur schwer. "Für die meisten Menschen ist sind die Geräusche der Tiere wahrscheinlich sehr anstrengend, für meine Mutter aber war es immer das schönste", sagt Messer, während ihre Mutter liebevoll mit Coco spricht.

Wer Kiwi gesehen oder womöglich bei sich aufgenommen hat, wird gebeten, sich bei unserer Redaktion zu melden. Wir vermitteln gerne den Kontakt zu Frau Messer. "Coco vermisst Kiwi wirklich sehr, die beiden brauchen sich einfach", appelliert Messer an die Mönchengladbacher.

(skr)
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