Eltern sollen mit Schablone nachmessen Viele Kinderschuhe kleiner als angegeben
Hamburg (RPO). Bei fast allen fabrikneuen Kinderschuhen stimmt die Größenangabe nicht. Das geht aus einer Studie der Universität Wien hervor, für die Tausende Kinderschuhe untersucht worden seien, wie der Sportwissenschaftler und Mitautor Wieland Kinz sagte.
Zu kleine Schuhe führten zu Verformungen und Krankheiten an den Füßen, sagte Wieland in der Wochenzeitung "Die Zeit". Kinder können laut Studie zu kleine Schuhe oft nicht spüren. Ihre Füße sind weich und biegsam.
"In 97 Prozent aller Fälle weicht die ausgezeichnete Schuhgröße von der tatsächlichen Innenlänge der Schuhe ab", wird Kinz weiter zitiert. Durchschnittlich seien die Schuhe zwei Nummern kleiner als angegeben, "in manchen Fällen aber auch vier oder fünf Größen."
Der Daumentrick, also das Abtasten der Schuhspitze, funktioniere nicht zuverlässig, weil die Kinder oft reflexartig die Zehen einzögen. Wollen Eltern ermitteln, ob ein Schuh passt, sollten sie den Umriss der Füße auf Pappe zeichnen und 12 bis 17 Millimeter Spielraum dazu rechnen. Diese Schablone sollte locker in den Schuh passen.
Die Größenangaben auf Schuhen sind eine Orientierung der Hersteller. Sie ist nicht EU-weit genormt oder kontrolliert. Die Größe wird nach dem sogenannten Pariser Stich ermittelt. Die Schuhgröße mal 6,6 Millimeter ergibt die Länge der Leisten, auf denen die Schuhe gefertigt werden. "Die Schuhe werden bei der Herstellung nach zu kurzer Zeit von den Leisten gezogen, dabei schrumpfen sie", sagte Kinz über die Ursache der ungenauen Größenangabe.