Psychologie Nie "Nein"-Sagen macht krank

Krefeld (RPO). Sowohl im Berufs- als auch im Privatleben ist es manchmal notwendig, "Nein" zu sagen. Wer keine Bitte ablehnen kann, werde auf Dauer unzufrieden oder sogar krank, warnt der Berufsverband Deutscher Psychiater in Krefeld. Notorischen Ja-Sagern helfe es oft schon, um Bedenkzeit zu bitten. Denn viele würden einfach von Bitten überrumpelt.

Eine große Rolle spiele die Angst vor Konsequenzen - vor allem im Berufsleben oft zurecht. Doch tatsächlich seien Situationen, in denen ein Nein gefährlich wäre, wesentlich seltener als angenommen. Außerdem sollten sich Betroffene klar machen, dass sie nicht von jedem gemocht werden müssen - und überlegen, welche Bedeutung der Mensch hat, der um einen Gefallen bittet.

Grundsätzlich sei es kein Egoismus, eine Bitte abzulehnen, sondern notwendige Selbsterhaltung. Schließlich könnte nur derjenige Zeit und Energie für eigene Vorhaben und nahestehende Menschen aufbringen, der genug Kraft dafür hat.

Die Psychiater raten, ein Nein stets zu begründen und Verständnis für den Bittenden zu zeigen. Zu einer behutsamen Absage gehöre es außerdem, sich für das Vertrauen zu bedanken, dass einem der andere entgegen gebracht hat.

(dpa/felt)
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