Frau ohne Vorerkrankung gestorben Experten warnen vor zweiter Schweinegrippe-Welle

Düsseldorf (RP). Deutschland steht nach Einschätzung von Experten vor einer zweiten schweren Schweinegrippe-Welle. Der Tod einer 48-jährigen Frau in der Bonner Uni-Klinik, bei der keine Vorerkrankungen bekannt waren, zeige die Gefährlichkeit des Virus', erklärten Mediziner.

Schweinegrippe-Impfaktion: Fragen und Antworten
Infos

Schweinegrippe-Impfaktion: Fragen und Antworten

Infos
Foto: AP

Berichte von einem sechsten Todesfall in Deutschland wurden zunächst offiziell nicht bestätigt. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) wurden bisher bundesweit mehr als 25 000 Erkrankungen registriert. Der Direktor des Instituts für Hygiene und öffentliche Gesundheit an der Uni-Klinik Bonn, Martin Exner, sagte, in der kälteren Jahreszeit seien nun auch schwerere Krankheitsverläufe möglich. Wichtig sei, Hygieneregeln einzuhalten und sich impfen zu lassen.

Umfragen zufolge will sich ein Großteil der Deutschen bisher nicht impfen lassen. Die Bereitschaft dazu kann aber nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts für Arzneimittelprüfung schnell wachsen, wenn Krankenhausbetten knapp werden. Sachlich gebe es überhaupt keinen Grund für Vorbehalte gegen die Impfung. Der Virologe Herbert Schmitz vom Institut für Tropenmedizin in Hamburg sagte, wenn die Bevölkerung zu 30 oder 40 Prozent durchimmunisiert sei, könne das Virus nicht mehr richtig vorankommen. Der Virologe Alexander Kekulé warnte vor Panikmache: Man wisse seit langem, dass Menschen ohne Vorerkrankungen durch Schweinegrippe sterben könnten. Er rate daher zu einer Impfung.

Laut Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es weltweit bisher mehr als 440 000 bestätige Schweinegrippe-Fälle und mehr als 5 700 Tote. In der Ukraine sollen in kurzer Zeit elf Menschen an der Schweinegrippe gestorben sein. Schulen wurden geschlossen und Kino-Vorführungen abgesagt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort