Wie werde ich..? Instrumentallehrer: Traumberuf oder brotlose Kunst?

Wer sich dazu entscheidet Instrumentallehrer zu werden braucht gewisse Voraussetzungen, um für ein Studium zugelassen zu werden. Man sollte nicht nur sein Instrument perfekt beherrschen, sondern auch das nötige Gespür für das Zwischenmenschliche haben.

Instrumentallehrer: Traumberuf oder brotlose Kunst?
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Fast jeder hat schon einmal eine Musikschule besucht oder im Kindesalter Musikalische Früherziehung genossen. Doch, wer steckt eigentlich hinter den Menschen, die in einer Musikschule arbeiten und tagtäglich versuchen ihren Schülern die Musik und ihre Ästhetik ein wenig näher zu bringen? Und, muss man eigentlich ein Musikstudium absolvieren, um Instrumentallehrer zu werden?

Tatsächlich ist es gar nicht so einfach Instrumentallehrer zu werden. Es gibt natürlich ein paar Wenige, die es schaffen ohne ein Musikstudium an einer Musikschule eine Anstellung zu bekommen, jedoch ist das eher eine Seltenheit. Die meisten Instrumentallehrer haben auch Musik studiert und was das bedeutet können sich die wenigsten vorstellen. Denn um ein Musikstudent zu werden, muss man zunächst ein hartes Auswahlverfahren durchstehen.

Aufnahmeprüfung für ein Musikstudium

Ein Anwärter auf einen Studienplatz benötigt gewisse Kompetenzen, die man sich nicht mal eben aneignen kann. Im Normalfall hat jeder angehende Musikstudent seit seiner Kindheit Unterricht auf dem Instrument, dass er studieren will. Um die Aufnahmeprüfung an einer staatlichen Hochschule, Akademie oder Universität zu bestehen muss man folgende Anforderungen erfüllen:

Eine Aufnahmeprüfung besteht meist aus drei verschiedenen Teilen. Der wichtigste Part der Prüfung ist das Hauptinstrument, welches auch im Laufe des Studiums die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Hier muss der angehende Student mindestens 25 Minuten vor einem Fachgremium Stücke aus verschieden Zeit- und Stilepochen vorspielen. Der zweite Teil ist die sogenannte Hörschulung oder auch Gehörbildung. Hier werden dem angehenden Studenten Töne, Akkorde, Intervalle und Rhythmen vorgespielt, die er dann erkennen, auflösen oder notieren muss. Im dritten Teil wird die allgemeine Musikbildung abgefragt: "Wie ist eine Fuge aufgebaut? Nenne die einzelnen Teile der Sonatenhauptsatzform. Wie ist ein Barrockorchester instrumentiert?" Wer alle drei Teile mit Zufriedenheit der Professoren und Lehrbeauftragten besteht kann sich dann Musikstudent nennen.

Das Musikstudium an sich dauert etwa acht Semester und wird meistens in der Regelstudienzeit erreicht. Unter den Studenten heißt es mit einem Augenzwinkern: "Wer die Aufnahmeprüfung besteht, wird auch das Studium bestehen". Dazu ist natürlich auch zu sagen, dass die Auswahlverfahren recht hart sind und es nicht ungewöhnlich ist, dass gerade mal vier bis fünf neue Studenten pro Semester und Studiengang genommen werden. Unteranderem liegt das auch daran, dass man während des Studiums sehr oft auf eine Einzelbetreuung angewiesen ist.

Während des Musikstudiums beschäftigt man sich natürlich nicht nur mit der Musik und dem perfektionieren seines Instrumentalspiels, sondern auch mit der Methodik, Didaktik und Pädagogik. Die Lehre des Lehrens wird also ganz groß geschrieben. Denn es ist natürlich wichtig, dass ein Instrumentallehrer nicht nur gut spielen kann, sondern auch seine Schüler versteht, einschätzen kann und mit einer frischen Pädagogik motiviert.

Berufliche Möglichkeiten als Instrumentalist

Am Ende des Musikstudiums muss man natürlich in allen Fächern die man belegt hat eine Prüfung ablegen. Die wichtigste dieser Prüfungen ist das Konzertexamen. Ein öffentliches Konzert das ungefähr eine Stunde dauert und von den geschulten Ohren der Professoren und Lehrbeauftragten bewertet und benotet wird. Klappt das, ist man Ende staatlich anerkannter Instrumentallehrer oder wie es in der Fachsprache heißt: Instrumental und Gesangspädagoge (IGP). Nun gibt es mehrere Möglichkeiten sich in diesem Berufsfeld zu verwirklichen.

Zuerst sollte erwähnt werden, dass man selbst nach so einem anspruchsvollen Studium nicht unbedingt reich wird. Viele der Absolventen eines Musikstudiums arbeiten später als Orchestermusiker und unterrichten an Musikschulen. Oftmals ist es sogar so, dass ein Berufsfeld nicht ausreicht und man mehrere Stellen annehmen muss. Natürlich gibt es auch ein paar Wenige die wirklich viel Geld verdienen. Das sind dann die begehrten Solisten oder konzertierende Musiker. Jedoch ist dieser Markt sehr klein und demnach nur ein paar Leuten vorbehalten. Viele schauen sich nach dem Studium auch in anderen Bereichen der Musik um. Hier gibt es beispielsweise Berufe wie Songwriter, Sounddesigner, Tourmanager oder Studiomusiker, die eine sehr gute Alternative darstellen.

Allgemein kann man sagen, dass der Beruf des Instrumentallherers ein sehr schöner Beruf ist, der nicht unbedingt reich macht aber einem sehr viel für sein Seelenwohl bringen kann. Wer hat schon die Möglichkeit sich jeden Tag mit der schönsten Sache der Welt zu beschäftigen: Der Musik.

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