Baujahr 1997 Honda Prelude 2.0i

Honda Prelude 2.0i / Baujahr 1997

Honda Prelude 2.0i / Baujahr 1997

Bereits die fünfte Auflage seines sportlichen Coupés Prelude hat Honda unlängst auf den deutschen Markt gebracht. Für den Antrieb stehen ein 133 PS starker 2-l und als Spitzenmotorisierung ein 2,2-l mit 185 PS zur Verfügung. Wir fuhren das deutlich preiswertere Basismodell.

Ausstattung

Mit ABS, 2 Airbags, Servolenkung, Bedienungselektrik für Außenspiegel, Fensterheber und Schiebedach, Wegfahrsperre, Infrarot-Zentralverriegelung und Metallic-Lack ist der Prelude fast komplett ausgestattet. Aufpreis kostet lediglich eine Viergang-Automatik (2.000 DM). Schwachpunkt: Eine Klimaanlage, wegen der starken Aufheizung des Innenraums dringend empfehlenswert wird nur als Nachrüstsatz (2.507 DM plus Einbau und Befüllung) angeboten. Die Verarbeitung des Testwagens war - bei mit blechernem Klang zuschlagenden Türen und Kofferraumdeckel - nur befriedigend.

Fahrleistung

Der 2-l-Vierventiler bleibt das Schmuckstück des Prelude. Spontaner Antritt, gute Beschleunigung, ordentliche Durchzugekraft und geschmeidige Laufkultur über den gesamten Drehzahlbereich hinweg sind die Stärken des 133 PS (98 kW) leistenden Motors. Der Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 gelingt in 9,2 sek. die Höchstgeschwindigkeit von 201 km/h wird ohne spürbare Anstrengung erreicht. Das praxisgerecht abgestufte Getriebe mit nicht zu kurz gewählten Übersetzungen (4. Gang = 0,96, 5. = 0,78) paßt zum Charakter dieses nicht übermäßig sportlich auftretenden Coupes.

Fahrverhalten

Auch bei der fünften Prelude-Generation vertraut Honda auf die hauseigene Art der Einzelradaufhängung an doppelten Querlenkern rundum. Der Fronttriebler gibt sich damit freilich im Geradeauslauf etwas nervös, muß ständig leicht korrigiert werden. Kurven durchzieht er leicht untersteuernd, bei voller Beladung stellen sich im Grenzbereich deutliche Lastwechsel-Reaktionen ein. Leichtgängig, aber direkt arbeitet die servounterstützte Lenkung. Die mit Scheibenbremsen rundum ausgerüstete ABS-Bremsanlage verzögert kräftig und ist standfest. Der Wendekreis von 11 m sichert unproblematisches Handling auch im Stadtverkehr.

Karosserie

Zwar hat der neue Prelude in der Länge um 8 cm auf 4,5 m und in der Höhe um 2,5 cm auf 1,3 m zugelegt, auch der Radstand ist um 3,5 cm auf 2,6 m gewachsen. Doch wirkt sich dieser Zuwachs in der Nutzungsmöglichkeit nicht wesentlich aus. Die Platzverhältnisse in dem als vollwertiger Viersitzer gepriesenen Coupé sind keineswegs komfortabel. Vorn gibt es zwar ausreichenden Fußraum, doch wenn der voll genutzt wird, müssen die Rückbänkler die Knie einziehen. Im Fond fällt auch aufrechtes Sitzen nicht leicht - der Kopf stößt dann an die weit ins Dach reichende Heckscheibe. Fazit: Ein Muster an Raumökonomie ist auch dieser Prelude nicht, für vier Erwachsene reicht's allenfalls auf Kurzstrecken. Dank eines im Vergleich zum Vorgängermodell längeren Hecküberhangs ist das Kofferraumvolumen auf (freilich immer noch bescheidene) 2841 gewachsen; für sperrige Güter besteht bei vorbeklappten Lehnen eine Durchladeöffnung. Die Übersichtlichkeit ist, gemessen an der flachen Karosserie, zufriedenstellend. Beim Einstieg müssen die Fondpassagiere den Buckel krumm machen. Im Design unterscheidet sich der Neuling nicht gravierend vom Vorgänger, auffallend sind allein die weit in die Motorhaube hineingezogenen Frontleuchten.

Komfort

Für einen sportlichen Typ ist die Abstimmung von Federn und Dämpfern eher komfortabel denn straff ausgefallen. Auf langen Bodenwellen schaukelt die Karosserie leicht nach, Querrillen und Schlaglöcher werden dagegen gut weggesteckt. Für lange Strecken nicht sehr bequem sind die zu weichen Sitze. Schlicht geht es im Cockpit zu: Die gewölbte Kunststoff-Armaturentafel wird optisch nur von vier Rundinstrumenten und einer kleinen Bedienungseinheit unterbrochen. Nicht auf dem neuesten Stand ist die per Schieberegler hinzustellende Belüftungsanlage - Drehschalter brächten wohl ein präziser dosierbares Innenraumklima. Motor- und Windgeräusche halten sich in Grenzen.

Wirtschaftlichkeit

39.980 DM kostet der Basis-Prelude, knapp 10.000 DM mehr erfordert die 2,2-l-Version. Schon der Preis des 2-l liegt dicht bei dem sportlicher Konkurrenten wie Fiat Coupe 1,81 (38.350), Ford Probe 1,91 (40.900), Mazda MX-6 21 (41.950) und Alfa Romeo GTV 2.0 (45.450). Der Verbrauch des Testwagens erreichte mit durchschnittlich 9,71/100 km Super die obere Grenze des Vertretbaren. Jahressteuer = 240 DM, Haftpflicht = Typklasse 20, Vollkasko = 25, Teilkasko = 37 (!). In den ersten beiden Jahren wird der Wertverlust ziemlich hoch sein.

Fazit

Der neue Prelude ist ein gefälliges, aber kein aufregendes Coupé. Seine Stärken sind der kultivierte Motor und die komfortable Ausstattung.

Bewertung

Karosserie: 0
Fahrleistung: +
Fahrverhalten: 0
Komfort/Bedienung: 0
Ausstattung: +
Wirtschaftlichkeit: 0

(rp)
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