63-Jähriger will Vorwürfe entkräften Mordanklage gegen Pop-Produzent Phil Spector

Alhambra/USA (rpo). Nach monatelangen Ermittlungen ist jetzt Mordanklage gegen den legendären Pop-Produzenten Phil Spector erhoben worden. Der 63-Jährige soll die Schauspielerin Lana Clarkson im Februar in seinem Haus in Kalifornien erschossen haben.

Nach der formellen Mordanklage wird Spector voraussichtlich innerhalb eines Monats angehört. Er hatte sich in der Vergangenheit gegen den Vorwurf gewehrt, die 40-Jährige getötet zu haben. Das Ganze sei ein Unfall gewesen, als die nach seiner Darstellung betrunkene Schauspielerin versucht habe, den Gewehrlauf "zu küssen". Bei einem Schuldspruch könnte er zu lebenslanger Haft verurteilt werden.

Der Zeitschrift "Esquire" hatte Spector im Juni gesagt, die von B- Movies bekannte Clarkson habe sich selbst erschossen. Ihre Leiche war in der Eingangshalle seines Hauses gefunden worden, nachdem Spectors Chauffeur die Polizei auf Schüsse hingewiesen hatten. Der Plattenproduzent wurde damals gegen die Zahlung einer Kaution von einer Million Dollar (840.000 Euro) freigelassen.

Im September entschieden die Gerichtsmediziner, dass Clarkson nicht von eigener Hand gestorben sein konnte. Nach Überzeugung der Ermittler hatte Spector geschossen. In einer Erklärung seines Anwaltes heißt es, die Nachforschungen hätten eigentlich zeigen müssen, dass Spector unschuldig ist. "Wir werden das beweisen." Spectors Anwalt Robert Shapiro erklärte, sein Mandant habe ein Team renommierter Wissenschaftler engagiert, die die Vorwürfe entkräften sollten.

Spector wurde in den 60er Jahren mit seinem "Wall of Sound" berühmt. Er reicherte den Klang einer Aufnahme mit Überspielungen, so genannten Overdubs von Instrumenten und Gesangsstimmen, an und erzeugte damit einen dramatischen Effekt. Als Musterbeispiele seiner Klang-Kreationen gelten Hits der Crystals wie "Then He Kissed Me", "Walking In The Rain" der Ronettes und "You've Lost That Loving Feeling" der Righteous Brothers. Er arbeitete ferner mit Elvis, Ike & Tina Turner, produzierte das letzte Beatles-Album "Let It Be" und arbeitete zeitweise mit Exbeatle John Lennon für "Imagine".

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