Cd-Tipp Das neue Album der US-Band Warpaint

Düsseldorf · Wäre das neue Album der Band Warpaint richtig gut geworden, hätten die Stücke geklungen wie Schlaflieder für Ertrinkende.

Leider hören sich die Songs stattdessen an, als habe sich jemand bemüht, sie klingen zu lassen wie Schlaflieder für Ertrinkende. Und das ist nicht gut. Warpaint sind vier Frauen aus L.A., und ihr Album "The Fool" aus dem Jahr 2010 war großartig: düstere Musik mit Groove, The Cure mit funky Einschlag, dazu Sounds aus dem Synthie und der verwaschene Mädchengesang von Emily Kokal. Die Lieder auf "The Fool" muteten trotz aller Raffinesse an wie beiläufig komponiert.

Auf dem neuen Album vermisst man diese Lässigkeit, es ist durchgestylt, überproduziert — Atmosphäre schaffen als Business. Es gibt zwar brillante Songs wie den Hit "Love Is To Die", das treibende "Teese", das schwebende "Drive". Aber bei "CC" fragt man sich bereits, ob das Stück als Instrumental nicht besser funktioniert hätte. Warum unterlegen Warpaint die Refrains mit so viel Hall? Warum drehen sie in "Disco/very" Pirouetten, statt einfach dem Lauf des Basses zu folgen? Aufregende Band, ermüdende Platte.

(RP)
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