Ausstellung "Pop Life" Zwischen Kunst und Kommerz

Hamburg (RPO). Von Andy Warhol über Jeff Koons bis Damien Hirst: In der Hamburger Kunsthalle sind nun Werke von einigen der wichtigsten Pop-Art-Künstler zu sehen. Die Ausstellung "Pop Life" zeigt, wie die Kunst seit den 80er Jahren Kreativität und Kommerz miteinander vereint.

"Pop Life": Zwischen Kunst und Kommerz
10 Bilder

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"Gute Geschäfte sind die beste Kunst" — die Ausstellung "Pop Life" nimmt Andy Warhols berüchtigte Provokation zum Ausgangspunkt, um das Vermächtnis der Pop Art und den Einfluss ihrer bedeutendsten Vertreter vollkommen neu zu interpretieren. "Pop Life" zeige die verschiedenen Methoden, mit denen sich
Künstler seit den 1980er Jahren auf die Massenmedien eingelassen haben, und wie sie dabei ihre künstlerische Persönlichkeit bewusst als "Marke" geschaffen und kultiviert haben.

Neben Werken von Andy Warhol werden Arbeiten von Keith Haring, Jeff Koons, Damien Hirst , Richard Prince, Martin Kippenberger, Tracey Emin, Takashi Murakami und anderen gezeigt. Die Ausstellung umfasst etwa 320 Exponate, darunter Gemälde, Zeichnungen, Photographien, Zeitschriften, Skulpturen, Videos, Merchandisingobjekte, einen Shop und Rauminstallationen, teilte die Hamburger Kunsthalle mit.

"Pop Life" argumentiert, dass sich Andy Warhols radikalste Lektion im Werk jener Künstler der folgenden Generationen spiegelt, die die Alltagskultur nicht nur in ihren Bildern reproduzieren, sondern die sich darüber hinaus strategisch in die Mechanismen des Marktes, der Massenmedien und der allgegenwärtigen
Präsenz der Werbung einschmuggeln, um ein Publikum weit über die Galerien hinaus zu erreichen.

Die Verbindung von Kultur und Kommerz wird gemeinhin als Verrat an den Werten der modernen Kunst angesehen. "Pop Life" hingegen will zeigen, dass für viele Künstler nach Warhol erst in dieser Verschmelzung eine Interaktion mit der gegenwärtigen Welt überhaupt möglich wird. Ein zentrales Thema der Ausstellung ist der Aspekt des Performativen, der sich in der Selbstdarstellung
und dem Rollenverständnis der Künstler innerhalb der Medienwelt und des Kunstbetriebes offenbart.

Die Künstler agieren selbst an den entscheidenden Stellen u. a. als Fälscher, als Prominente, als Verleger, als Kunsthändler, als Galeristen, als Geschäftsinhaber, als Kuratoren, als TV-Moderatoren oder gar als Auktionator. Sie schleusen sich getarnt in die Funktionsmechanismen des Produkt- und Informationskreislaufs
ein und decken diese dabei auf, ohne selbst Position zu beziehen. Hierin liegt der doppelbödige, zugleich affirmative und kritische Gehalt von "Pop Life".

Hamburger Kunsthalle: "Pop Life", bis zum 9. Mai.

(ndi)
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