Neuer Film mit Mila Kunis Freundinnen in geheimer Mission

Agentinnen aus dem Biomarkt: „Bad Spies“ bietet beste Unterhaltung.

 HANDOUT - Kate McKinnon (r) als Morgan und Mila Kunis als Audrey in einer Szene des Films "Bad Spies" (undatierte Filmszene). Der Film kommt am 30.08.2018 in die deutschen Kinos. (zu dpa-Kinostarts vom 23.08.2018) Foto: Hopper Stone/StudioCanal/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung bis zum 23.12.2018 im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über den Film und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

HANDOUT - Kate McKinnon (r) als Morgan und Mila Kunis als Audrey in einer Szene des Films "Bad Spies" (undatierte Filmszene). Der Film kommt am 30.08.2018 in die deutschen Kinos. (zu dpa-Kinostarts vom 23.08.2018) Foto: Hopper Stone/StudioCanal/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung bis zum 23.12.2018 im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über den Film und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Hopper Stone

(dpa) Es gibt wohl kaum zwei Genres, die Hollywood so gerne zusammenschmeißt wie Actionfilme und Komödien über ungewöhnliche beste Freunde. Da gab es vor Jahrzehnten die „Lethal Weapon“-Serie, da sind die „21 Jump Street“-Filme und selbst jeder drittklassige Heimatkrimi bei den Öffentlich-Rechtlichen versucht sich an der plumpen Formel: „Ein trockener und ein witziger Typ geraten in eine Kriminalstory“. Leider ist es extrem schwer, eine Mischung aus mitreißender, aber trotzdem leichtfüßiger Action zu finden, viel zu häufig besitzen diese Genremixe zu wenig Tempo oder kaum Humor. Trotzdem versucht sich nun auch „Bad Spies“ an diesem Mix - mit der weiter zum Superstar aufsteigenden Kate McKinnon („Ghostbusters“, „Office Christmas Party“).

Im Zentrum stehen Aubrey (Mila Kunis) und Morgan (McKinnon), eine Biosupermarktverkäuferin und eine erfolglose Schauspielerin, die als beste Freundinnen zusammenwohnen. Zu Beginn wird Aubrey erst von ihrem Freund verlassen bevor sich herausstellt, dass der gar kein Produzent eines Jazz-Podcasts ist, sondern ein Geheimagent, der in der Wohnung der beiden eine Filmpreis-Statue mit geheimem Inhalt deponiert hat. Nach einigen Verwicklungen zu Beginn brechen die Freundinnen nach Europa auf, um die Statue an den rechtmäßigen Besitzer zu bringen.

So weit, so oft gehört: Die Geschichte ist formelhaft erzählt, und es gibt auch an dieser Sommerkomödie sonst noch einiges auszusetzen. Seltsam unausgewogen sind beispielsweise die überraschend gewalttätigen Actionszenen: Da wird in großer Zahl erschossen und aufgespießt, da wird erwürgt und extrem draufgehauen. Nachzählende US-Medien kamen auf mehr Tote als im jüngsten „Mission Impossible“ mit Tom Cruise, und die deutsche Selbstkontrolle hat den Film erst für Zuschauer ab 16 Jahren freigegeben.

Aber an den Rändern dieses ständig knapp am Abgrund vorbei­schrammenden Sommerfilm-D-Zugs passiert genug Gutes, dass sich ein Kinobesuch trotzdem lohnt: Viele Gags funktionieren, das Tempo stimmt und die Europareise der beiden Protagonistinnen bietet visuell gute Unterhaltung, ein Finale im Berliner Technikmuseum inklusive. Einige der trockenen Oneliner von McKinnon zünden fantastisch, beispielsweise wenn sie vor Kunis mit Österreich-Souvenirs wedelt und begeistert sagt: „Schau, sie spielen total hoch, dass Mozart von hier ist, aber sie spielen total herunter, dass Hitler von hier war.“

Erwähnenswert bleibt da nur noch, dass der Film an einem der schlimmsten Klischees vorbeischrammt, an denen sich das Genre sonst abarbeitet. Immerhin müssen hier nicht erst zwei unterschiedliche Typen lernen, überhaupt miteinander klarzukommen. Stattdessen verstehen sich Audrey und Morgan von Anfang an blendend und überwinden als natürlich-starkes Frauenteam gemeinsam die vielen Drehbuch-Hindernisse. Allein eine solche Frauenfreundschaft mal in diesem Actionthriller-Bereich zu sehen, hebt den Film über den Durchschnitt des Genres.

Bad Spies, USA 2018 – Regie: Susanna Fogel, mit Kate McKinnon, Mila Kunis, Justin Theroux, Sam Heughan, Gillian Anderson, 116 Min.

(dpa)
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