"Million Dollar Baby" und "Das Meer in mir" Zwei Oscars für Sterbehilfe-Filme

Frankfurt/Los Angeles (rpo). Vom Erfolg von Clint Eastwood bei der diesjährigen Oscar-Verleihung wird sicherlich noch lange gesprochen werden. Aber auch die Thematik seines Films "Million Dollar Baby" wird noch für viele Schlagzeilen sorgen. Es geht um Sterbehilfe. Neben dem Box-Drama behandelt auch der Gewinnerf-Film "Das Meer in mir" in der Kategorie "Fremdsprachiger Film" diese brisante Thematik.

In "Million Dollar Baby" wird die Geschichte der von Hilary Swank gespielten jungen Unterschichtenfrau Maggie Fitzgerald erzählt, die von dem zuerst widerstrebenden Trainer Frankie Dunn zur Meisterboxerin geführt wird. Eastwood selbst verkörpert eindrucksvoll gebrochen diesen Mann, der seiner verlorenen Tochter nachtrauert. Nun muss der Veteran am Boxring miterleben, wie sein weiblicher Schützling in der Stunde des größten Sieges nach einer heimtückischen Attacke der Verliererin eine schwere und nicht mehr heilbare Kopfverletzung erleidet. Hat die Boxerin nun das Recht zu sterben? Die Sterbehilfe steht in diesem Film im Mittelpunkt.

Um Sterbehilfe geht es auch in dem ergreifenden Meisterwerk des jungen spanischen Kinogenies Alejandro Amenabar: Hier steht ein Mann Mitte Fünfzig im Mittelpunkt, der nach einem tragischen Badeunfall seit vielen Jahren querschnittsgelähmt im Bett als Pflegefall liegt und endlich in Würde sterben will. Doch die Gesetzeslage steht diesem Wunsch Ramon Sampredos entgegen. Sein authentischer Fall, den der Film mit dem überragenden Javier Bardem in der Hauptrolle nachvollzieht, bewegte in den neunziger Jahren ganz Spanien und wurde auch international bekannt. Sampredo kann schließlich Anfang 1998 mit fremder Hilfe, nämlich der einer patenten und liebenden Frau, sein Verlangen realisieren und an einem verabreichten Zyankalitrunk sterben. Auch in diesem Film wird der Zuschauer emotional für die Sterbehilfe eingenommen.

Die Diskussion um dieses brisante Thema wird nach dem Deutschland-Start von "Das Meer in mir" am 10. März und "Million Dollar Baby" am 24. März auch hier zu Lande neuen Auftrieb bekommen.

(ap)
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