Verleihung im März Welche Oscar-Favoriten Sie auf den Streaming-Plattformen sehen können
Los Angeles · Die Liste der nominierten Filme ist veröffentlicht. Und viele der Anwärter auf einen Academy Award sind bereits vor der Verleihung am 27. März zu sehen. Die meisten sind über Streaming-Portale abrufbar. Doch in einigen Fällen bleibt nur der klassische Kino-Besuch.

Das sind die Oscar-Nominierungen 2023
Ob Netflix, Disney+ oder Prime Video – die meisten großen Streaming-Dienste haben auch einige der Filme im Angebot, die in diesem Jahr für einen Oscar nominiert sind. Zum Teil lohnt sich aber auch ein wenig Eigenrecherche – denn viele Filme können über verschiedenste Wege digital gekauft, ausgeliehen oder online übertragen werden. Ein Überblick mit Beispielen dafür, was wo verfügbar ist.
Auf Netflix
„The Power of the Dog“ ist dieses Jahr mit zwölf Nominierungen der wohl heißeste Kandidat. Nicht nur die Schauspieler Kirsten Dunst, Benedict Cumberbatch, Jesse Plemons und Kodi Smit-McPhee dürfen sich Hoffnungen machen. Jane Campion könnte für die beste Regie geehrt werden. Außerdem ist das westernartige Drama beim Oscar für den besten Film im Rennen.
Die Komödie „Don't Look Up“ ist in immerhin vier Kategorien in der engeren Auswahl gelandet. Die Klimawandel-Satire mit Leonardo DiCaprio und Jennifer Lawrence gibt der Erde noch sechs Monate, bis ein möglicher Kometen-Einschlag alles zu vernichten droht.
Der Film „Tick, Tick ... BOOM!“ beschäftigt sich mit dem Leben von Jonathan Larson, der einst mit dem Musical „Rent“ in der Theaterwelt für Furore sorgte. Es handelt sich um eine Adaption eines autobiografischen Werks des Komponisten, der 1996 in jungen Jahren plötzlich starb.
Das Drama „Frau im Dunkeln“ („The Lost Daughter“) mit Olivia Colman, Jessie Buckley und Dakota Johnson wurde dreifach nominiert. Es basiert auf einem Roman von Elena Ferrante über eine frustrierte Übersetzerin auf einer griechischen Insel.
Unter den Animationsfilmen zählt „Die Mitchells gegen die Maschinen“ in diesem Jahr zu den Oscar-Kandidaten. Während eines Roadtrips muss eine verrückte Familie darin einen Aufstand von Robotern niederschlagen. Neben Netflix haben auch andere Dienste diesen Film im Angebot.
Auf Prime Video von Amazon
Das Schwarzweiß-Werk „Belfast“ ist in sieben Oscar-Kategorien im Rennen – unter anderem in der für den besten Film. Die Handlung spielt Ende der 60er Jahre, als die nordirische Stadt zunehmend von Unruhen erschüttert wurde.
Die Schauspieler Javier Bardem, Nicole Kidman und J.K. Simmons können für ihre Rollen in „Being the Ricardos“ auf eine Auszeichnung hoffen. Regisseur Aaron Sorkin präsentiert in dem Film einige dramatische Tage im Leben des Künstlerpaares Lucille Ball und Desi Arnaz.
Der Fortsetzungsfilm „Der Prinz aus Zamunda 2“ („Coming 2 America“) ist in der Kategorie bestes Make-up und beste Frisuren in der engeren Auswahl. Die Komödie mit Eddie Murphy wurde unter der Regie von Craig Brewer produziert.
Auf Apple TV+
Mit „Coda“ ist Apple zum ersten Mal im Rennen um den begehrten Oscar für den besten Film. Bemerkenswert ist dabei auch, dass mit Troy Kotsur zum zweiten Mal überhaupt ein gehörloser Schauspieler nominiert wurde. In dem Film geht es um die Highschool-Schülerin Ruby, die als das einzige hörende Mitglied ihrer Familie Sängerin werden möchte.
Der Film „Macbeth“ („The Tragedy of Macbeth“) ist eine Adaption der gleichnamigen Tragödie von William Shakespeare. Oscar-Nominierungen gab es für den Hauptdarsteller Denzel Washington sowie in den Kategorien beste Kamera und bestes Szenenbild.
Auf Disney+
„Encanto“ ist als bester Animationsfilm nominiert. Im Fokus steht bei den Oscars aber vor allem die musikalische Untermalung dieses Werks: Die Komponistin Germaine Franco könnte in der Kategorie beste Filmmusik geehrt werden und Lin-Manuel Miranda für den Song „Dos Oruguitas“.
„Luca“ ist eine weitere animierte Produktion von Disney+, die auf einen Academy Award hoffen darf. Es geht in dem Film um zwei Jungen, die einen traumhaften Sommer an der italienischen Riviera verbringen – dabei allerdings ein düsteres Geheimnis teilen. Auch der Disney-Film „Raya und der letzte Drache“ („Raya and the Last Dragon“) ist in der Kategorie mit im Rennen.
Auf HBO Max und Hulu
In den USA können einige der für einen Oscar nominierten Filme über die Streaming-Plattformen HBO Max und Hulu angeschaut werden. Die meisten davon sind über nationale Partner und andere Dienste aber auch in Deutschland verfügbar. Zum Angebot von HBO Max zählen unter anderem der zehnfach nominierte Science-Fiction-Film „Dune“ und die sechsfach nominierte Biografie „King Richard“, die sich mit dem Vater der Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams beschäftigt. Auch der Psychothriller „Nightmare Alley“ und das Drama „The Eyes of Tammy Faye“ gehören zum „Programm“ von HBO Max.
Der amerikanische Streaming-Anbieter Hulu punktet mit dem Film „Spencer“, in dem Kristen Stewart als Prinzessin Diana auftritt, und mit „Flee“, einem animierten Dokumentarfilm über einen afghanischen Flüchtling. In den USA ebenfalls über Hulu verfügbar ist der Dokumentarfilm „Summer of Soul“ über das Harlem Cultural Festival im Jahr 1969.
Nur in den Kinos
Einige der für einen Oscar nominierten Filme sind – zumindest bisher – nur in den Kinosälen zu erleben. Beispiele sind das im südlichen Kalifornien der 70er Jahre spielende Drama „Licorice Pizza“, der auf ein Buch von Haruki Murakami basierende japanische Spielfilm „Drive My Car“ und Steven Spielbergs Neuauflage des Musicals „West Side Story“.