Nordkoreanische Kunst in Wien Einblicke in ein Schattenreich

Düsseldorf (RPO). Nordkorea ist ein abgeschottetes Reich, aus dem normalerweise nur wenige Informationen nach außen dringen. Die Ausnahme bestätigt jedoch die Regel: Das Museum für angewandte Kunst (MAK) in Wien zeigt seit dieser Woche unter dem Titel "Blumen für Kim Il Sung" Gemälde, Plakate und Architektur aus Nordkorea.

Nordkorea: Kunst aus einem abgeschotteten Land
12 Bilder

Nordkorea: Kunst aus einem abgeschotteten Land

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Gut gelaunte Straßenkehrerinnen laufen über die Straße. Ein strahlend blauer Himmel über Nordkorea. Die Bilder der Ausstellung zeigen teils idyllische Szenen. Einen umfassenden Blick erhält der Besucher, wie es bisher kaum möglich war, denn große Teile der Kunstwerke sind bisher auf internationalen Ausstellungen nie gezeigt worden.

Ausgestellt werden rund 100 Öl- und Tusche-Bilder, eine Auswahl an Plakaten und ein Modell des Juche-Turms, des Wahrzeichens von Pyongyang, ergänzt durch Architekturzeichnungen und Fotos. Zum ersten Mal werden 16 Porträts der beiden höchsten Führungspersonen Kim Il Sung und Kim Jong Il ausgestellt. Sie stellen Vater und Sohn in der Regel mit Vertretern aus dem Volk, unter anderem mit Fabrikarbeitern, Soldaten, Bauern bis hin zu Kindern, und in unterschiedlichsten Situationen dar.

Die Bilder zeigen hauptsächlich heroische Motive wie zum Beispiel das Arbeitsparadies. Abstrakte Kunst wird man in der Ausstellung vergeblich suchen. Die Bilder sollen Ideale zeigen und sind daher meist farbenfroh und optimistisch gehalten. Bei den Porträts stellen sich die beiden Staatsoberhäupter der Volksrepublik Koreas gerne als volksverbunden dar. Mehr als die Hälfte der Werke stammt aus dem letzten Jahrzehnt.

Die Plakate und Bilder sorgten bereits im Vorfeld der Ausstellung für Diskussionsstoff, denn sie zeigen im Vergleich zu westlichen Vorstellungen ein deutlich anderes politisches System und die dazugehörige Propaganda. Bis zum 5. September ist die Ausstellung zu besichtigen.

(saw/ndi)
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