Attacke legte viele Server im Land lahm China vermeldet bislang größten Cyber-Angriff

Peking · China ist nach eigenen Angaben Opfer des bislang größten Angriffs auf seine Internet-Infrastruktur geworden. Die massive Cyberattacke habe am Sonntag Server des Landes für zwei Stunden gestört oder lahmgelegt, teilte das chinesische Internet-Netzwerk-Informationszentrum CNNIC am Dienstag mit.

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Foto: dapd

Dabei habe es sich um sogenannte DDoS-Attacken gehandelt, bei denen Server durch massenhafte, gleichzeitige Anfragen überlastet werden.

Betroffen seien alle Adressen mit der nationalen Länderdomain .cn gewesen, teilte das halbstaatliche Informationszentrum mit. Zwei Stunden später sei ein weiterer Angriff erfolgt. Einen Verantwortlichen für die Angriffe benannte das Informationszentrum nicht.

Sogenannte Distributed Denial of Service-Attacken (DDoS) führen zu einer Überlastung von Servern, die zur Folge hat, dass Dienste im Internet langsamer werden oder vorübergehend nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Angreifer dringen dabei nicht in die Systeme selbst ein, um zum Beispiel Informationen zu stehlen.

Washington hat Peking bereits mehrfach für Cyberattacken in den USA verantwortlich gemacht. China wies die Vorwürfe jedoch stets zurück und betonte, es sei selbst Opfer von Internetattacken.

Das Thema Cyber-Spionage ist dabei eine der größten Belastungen im Verhältnis der USA zu China. Erst im Juni hatte das US-Verteidigungsminister erklärt, chinesische Hacker hätten US-Rüstungsfirmen und Regierungsbehörden angegriffen und technische Details von hochmodernen US-Waffensystemen ausgespäht.

Anfang Juni vereinbarten US-Präsident Barack Obama und sein chinesischer Kollege Xi Jinping bei ihrem ersten Treffen, den Kampf gegen Internetkriminalität zu verstärken.

(AFP)
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