Mega-Deal für 45 Milliarden Dollar US-Kabelriese Comcast schluckt Time Warner Cable

New York · In der amerikanischen Fernsehbranche bahnt sich eine Mega-Übernahme an. Der größte Kabel-TV-Anbieter Comcast will laut Medienberichten die Nummer zwei Time Warner Cable schlucken. Der Preis dürfte bei etwa 45 Milliarden Dollar (33 Mrd Euro) liegen.

 In den USA nehmen die Kabel- und Satellitenkonzerne eine Schlüsselrolle ein.

In den USA nehmen die Kabel- und Satellitenkonzerne eine Schlüsselrolle ein.

Foto: ap

Dies berichteten die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und das "Wall Street Journal" in der Nacht zum Donnerstag. In den USA nehmen die Kabel- und Satellitenkonzerne eine Schlüsselrolle beim TV-Konsum ein: Wer neueste Sendungen der großen Senderketten sehen will, kommt an ihnen kaum vorbei.

Comcast würde durch die Übernahme seine Spitzenposition im Markt zementieren und den Frontalangriffe des einstigen Kabel-Moguls John Malone abwehren. Malone hatte sich vor rund einem Jahr mit der aktuellen Nummer vier Charter Communications verbündet, um Time Warner Cable zu übernehmen. Damit wäre er zu einem starken Rivalen für Comcast geworden. Time Warner Cable habe selbst den Deal mit Comcast gesucht, um einer Übernahme durch Charter zu entgehen, schrieb das "Wall Street Journal".

Das Zusammengehen der beiden größten Anbieter dürfte jedoch eine ausgiebige Prüfung durch die Regulierer nach sich ziehen. Denn Comcast ist mit 22 Millionen TV-Kundenhaushalten nicht nur die klare Nummer eins im US-Markt, sondern zu dem Konzern gehören die NBC-Fernsehsender und das Hollywood-Studio Universal. Time Warner Cable kommt auf elf Millionen Kabelkunden. Comcast sei bereit, sich von rund drei Millionen Kunden zu trennen, um den Anteil am amerikanischen Pay-TV-Markt unter 30 Prozent zu halten, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen.

Bloomberg bezifferte den Preis auf 44 Milliarden Dollar, Comcast wolle etwa 159 Dollar pro Aktie zahlen. Das "Wall Street Journal" sprach von gut 45 Milliarden Dollar. Der Deal solle am Donnerstagmorgen (Ortszeit) verkündet werden, hieß es.

(dpa)
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