Verdi zuversichtlich Transfergesellschaft für 4000 Praktiker-Mitarbeiter

Hamburg/Berlin · Atempause für die Praktiker- Mitarbeiter: Die Einrichtung einer Transfergesellschaft für rund 4000 Beschäftigte der insolventen Baumarktkette ist aus Sicht der Gewerkschaft Verdi in greifbare Nähe gerückt.

Praktiker ist zahlungsunfähig
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Verdi begrüßte am Mittwoch eine entsprechende Einigung von Arbeitnehmervertretern und Insolvenzverwaltung. Beide Seiten hatten sich am Dienstag in Erfurt über eine Auffanglösung verständigt. Der Gläubigerausschuss von Praktiker entscheidet jedoch ebenfalls mit. Verdi appellierte an die Mitglieder des Gremiums, der Transfergesellschaft zuzustimmen. Die Gläubiger tagen am 28. September.

"Die Mitarbeiter bekommen 75 Prozent ihres letzten Gehalts", sagte Verdi-Sprecherin Christiane Scheller. Die Laufzeit der Transfergesellschaft staffele sich nach der Kündigungsfrist. Etwa 900 Mitarbeiter haben sechs Monate lang Anspruch auf das Geld, erklärte Scheller der Nachrichtenagentur dpa. 2500 bekommen die Leistung vier oder fünf Monate lang, die anderen für drei Monate. Diese Zeit sollen sie zur Qualifizierung und Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt nutzen.

Keinen Anspruch auf Geld aus der Transfergesellschaft haben laut Scheller dagegen die rund 3000 geringfügig Beschäftigten. Die Einigung beziehe sich nur auf Mitarbeiter der Tochtergesellschaften.
"Über die Mitarbeiter in den Zentralen werden wir Anfang Oktober verhandeln", hatte die Betriebsratsvorsitzende Kerstin Schäfer bereits am Dienstag in der "Saarbrücker Zeitung" angekündigt. Hier sind nach Angaben Schellers 750 bis 800 Arbeitnehmer betroffen.

Die Vereinbarung für die rund 4000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sei in langen, harten Verhandlungen und unter Zeitdruck geschlossen worden, berichtete Verdi. "Mit der Einrichtung dieser Transfergesellschaft kann nun verhindert werden, dass Tausende Menschen ab 1. Oktober in die Arbeitslosigkeit abgeschoben werden", sagte Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Die Praktiker AG bestätigte die Einigung, wollte sich zu Details jedoch nicht äußern.

(dpa)
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