Beweismaterial nicht vorsätzlich zurückgehalten Kerkorian-Prozess: Teilerfolg für DaimlerChrysler

Stuttgart (rpo). DaimlerChrysler hat im spektakulären US-Schadenersatzprozess um die Fusion von Daimler-Benz und Chrysler einen Teilerfolg verbucht: Möglicherweise belastende Dokumente seien nicht absichtlich zurückgehalten worden, befand ein Sonderrichter.

Das bestätigte ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Stuttgart. Es habe sich vielmehr um eine Nachlässigkeit der Kopierfirmen gehandelt. Wann der Prozess fortgeführt wird, sei aber noch unklar.

Die Anwälte von DaimlerChrysler hatten eine Woche vor Weihnachten überraschend 61 Seiten handgeschriebener Notizen von Ex-Chrysler-Finanzchef Gary Valade vorgelegt. Valade hatte für das US-Unternehmen die Verhandlungen über den Zusammenschluss geführt. Richter Joseph Farnan hatte daraufhin den Prozess ausgesetzt.

In dem Prozess verlangt der frühere Chrysler-Großaktionär Kirk Kerkorian von DaimlerChrysler Schadenersatz in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar. Kerkorians Aktien hatten nach der Fusion der beiden Autokonzerne vor fünf Jahren drastisch an Wert verloren.

Der US-Milliardär stützt seine Klage im Wesentlichen darauf, dass der heutige DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp den Deal offiziell als "Fusion unter Gleichen" dargestellt hatte. Aus Sicht von Kerkorian hatte es Daimler-Benz dagegen von Anfang an auf eine Übernahme von Chrysler angelegt. Schrempp hatte vor Gericht betont, es habe keinen Geheimplan für die Übernahme von Chrysler gegeben.

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